Quatschköppe. Woran erkennt man sie?

Langsam fühlt man sich umzingelt von Mitmenschen, die eruptiv das sagen, was ihnen so gerade durch den Kopf geht.

Selbst der mächtigste Mann auf dieser Erde rühmt sich damit, seine Politik sei intuitiv. Was eigentlich das Eingeständnis der eigenen intellektuellen Insolvenz ist, wird heute als volksnah angesehen, eben ein richtiger Kerl, der aus der Hüfte schießt. Erst abdrücken, dann fragen.

Und ebenso wird als volksnah angesehen, wenn man seine Gegner lächerlich macht, statt mit Argumenten zu kommen. Wenn der Vorsitzende des Impeachment Ausschusses „shifty Schiff“ genannt wird, dann ist sonnenklar, dass der, der sich das ausgedacht hat, verbal blindwütig agiert, weil ihm die Argumente fehlen.

Ein anderer Fall ist ein gewisser Peter Weber, der mit einer Plattform „Hallo Meinung“ an die Öffentlichkeit geht. Seine Adepten posten dort das, was eine meiner Lehrerinnen „Allerweltsgeschwätzle“ nannte. Gestern machte ich mir die Mühe, einen Post, der offenbar bei Regen auf Ibiza aufgenommen wurde, anzusehen: Der Autor redete über Minuten davon, dass er ein Freund des Rechtsstaates sei, der allerdings von Gefahren umgeben sei, weil man seine Meinung nicht mehr sagen dürfte.

Was tut er denn gerade?

Bei diesem Herrn bedurfte es keiner verbalen Entgleisungen, um seine Quatschköpfigkeit unter Beweis zu stellen, beim Chef vom Ganzen aber schon: Peter Weber hat neulich in einem Kommentar zum CDU Parteitag mehrfach davon gesprochen, dass das alles nur noch lächerlich sei, er meinte wohl die CDU und stellte als Beweis vor, der Parteitag habe nur aus applaudierenden Zinnsoldaten bestanden.

Abgesehen davon, dass das Bild unglücklich gewählt ist, denn zumindest meine Zinnsoldaten konnten damals nur rumstehen, nicht aber Beifall klatschen, war das wieder mal ein Versuch, Menschen zu verunglimpfen. Wer von „applaudierenden Zinnsoldaten“ spricht aberkennt diesen Mitmenschen deren Würde, deren Intelligenz und deren Recht auf Partizipation und entlarvt sich als Quatschkopp.

Ein weiteres Beispiel für dieses Verhalten liefert der Österreicher Gerald Grosz, der stehts grinsend, leicht Verständliches so rüberbringt, dass es noch ein Bisserl leichter verständlicher wird. Kurz er zieht alles auf Stammtischniveau herunter, das aber, wie er meint, mit Humor: Seine Gegner bekommen Beinamen, wie zum Beispiel „Oberhaupt der Zopferldiktatur“ deren Fans „infantile Schulschwänzer“ sind.

Ich gebe ja zu, auch ich opfere manchmal für einen guten Spruch die intellektuelle Stringenz, dennoch wage ich es, den „ersten Stein“ zu werfen:

Seid wachsam und wehrt euch gegen Quatschköppe!

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