Fasnacht 1973

Wo jetzt in Rentweinsdorf der Marktsaal steht, stand bis in die 80er Jahre hinein der Heroldssaal. Er hieß so, weil ihn die Familie Herold zusammen mit der Schlossgaststätte bewirtschaftete.

Auf der Nordseite befand sich eine Bühne, auf der die Músik spielte und ab und zu wunderbare Theaterstücke von einer zusammengewürfelten Laiengruppe aufgeführt wurden.

Gegenüber gab es ein Separee mit großen Fenstern und darüber eine Empore. Sie umgab ein Flair des Geheimnisvollen, denn man konnte von unten nicht sehen, was da oben passierte.

Im Heroldssaal fanden die Versteigerungen der Lose fürs Brennholzsammeln im Wald statt. Dort wurden auch Dia-Vorträge abgehalten, nachdem der Diakonieverein mit dem Bus nach Südtirol gefahren war. Dort fand die Kinderfasnacht nach dem Umzug ihren Höhepunkt.

Wir Buben waren entweder als Cowboys oder Indianer verkleidet. Wichtig war aber nur, dass wir eine Klatsche hatten, mit der wir die Mädchen „batschen“ konnten. Manchmal gelang es nicht, uns gegen unsere Mutter durchzusetzen, die Cowboy und Indianer langweilig fand. Einmal verkleidete sie mich als Räuber. Nicht nur ich fand, dass ein Räuber so nicht aussieht. Sie hatte sich wohl eher an die romantischen Vorstellungen aus den Märchen gehalten. Über mir aber brachen Hohn und Spott herein.

Großereignisse waren die großen Fastnachtsbälle, die der Fußballverein mit großem Einsatz und Aufwand organisierte. Damals hießen diese Veranstaltungen noch Kappenabend, es genügte eine diskrete Verkleidung.

Im Jahr 1973 war es dann wieder so weit., der 1. FC Rentweinsdorf lud zum Ball. Bader-Meinhof waren noch nicht lange im Gefängnis und wer auf sich hielt, ging als Terrorist oder als dessen Braut.

Der Heroldssal war brechend voll, die Kapelle spielte vom Dreher bis zum Twist alles rauf und runter, die Stimmung war ausgelassen und der Kassenwart der Fußballer war zufrieden, weil viel mehr Leute gekommen waren als angenommen. Die Eintrittskasse klingelte.

Da entstand plötzlich ein Tumult am Eingang. Sofort bahnten sich die stärksten und stämmigsten Burschen ihren Weg zum Eingang und rangen dort jemanden zu Boden.

Es war still geworden im Saal und schnell verbreitete sich die Nachricht, ein Vermummter habe mit vorgehaltener Pistole die Kasse rauben wollen.

Nach kurzem Kampf hatte man den Räuber mit starken Fäusten gesichert. Man riss ihm die Maske vom Gesicht. Das nächste, was geschah, war ein Aufschrei, denn hinter der Maske kam das Gesicht unserer Mutter zum Vorschein: „Ach Godd, die Barona!“

Dann trat Stille ein, und ich glaube es war der Feuerwehrhauptmann, der sich vor der Missetäterin aufbaute, um ihr eine Standpauke zu halten: Sowas täte man nicht in diesen aufgewühlten Zeiten, das sei kein Spaß, sie hätte sich und andere unglücklich machen können, wenn etwas Ernstes passiert wäre. „Äs des a Schbridsbistoln is, had doch kanner könn säh in den Gerangl!“

Er hatte ja vollkommen Recht. Wir begleiteten unsere Mutter mit hängenden Köpfen nach Hause. Dort verlangte sie nach Sekt. Nicht um zu feiern, wie sie betonte, sondern um sich vom Schreck und den Schmerzen zu erholen.

Offenbar hatten die Burschen kräftig zugelangt.

Thüringen

Nachdem wir jetzt wissen, dass die Wahl des Ministerpräsidenten nur nach einer parteiübergreifenden Kungelei zwischen CDU, FDP und AfD möglich war, stellt sich mal wieder die Frage nach Würde und Anstand.

Zweifellos ist Kemmerich mit legalen Mitteln in sein Amt gewählt worden, vielleicht ist es sogar legitim gewesen. Allerdings ist es würdelos und unanständig zu verkündigen, eine Zusammenarbeit mit der von einem Nazi geführten thüringischen AfD komme nicht in Frage, nur um sich dann von dieser Truppe wählen zu lassen.

Kemmerich hat nicht nur seiner Partei, der FDP, schweren Schaden zugefügt, sondern auch das Vertrauen vieler Demokraten in unseren Staat untergraben.

Erschreckend viele Bürger wählen Leute, die höchstens mit einem Bein, dem Spielbein, auf dem Boden des Rechtsstaats stehen. Nicht zu diesen Wählern muss man auf Distanz gehen, aber sehr wohl zu denen, die von ihnen gewählt wurden. Darauf konnte man sich bis zum 5.2.2020 verlassen. Seitdem kann man das nicht mehr.

Schlimmer noch, der CDU-Führung in Berlin ist die Thüringer CDU entwischt wie eine Forelle, die man mit den Händen festhalten will. Noch schlimmer, die FDP, hin und her gerissen zwischen liberalem Diskurs (Baum und Lambsdorff) und dem Kokettieren mit der Macht (Lindner) hat sich selbst ins Knie geschossen. Dieser Schuss kann leicht zum Tod der Partei führen, wenn man nicht schleunigst diesen Kemmerich ausschließt: Niemand hat dieser Partei mehr geschadet wie dieser Herr.

Söder hat von Anfang an nicht rumgeeiert und klare Position bezogen. Das ist einerseits schön, andererseits aber auch besorgniserregend. Warum?

Die derzeitige CDU-Vorsitzende hat eine klägliche Figur abgegeben, sie hat von der Kungelei gewusst und konnte sie nicht verhindern.

Damit ist sie als Kanzlerkandidatin ausgeschieden. Nun steht Merz wieder im Ring.

Um den zu verhindern, müsste man Söder zum Kanzlerkandidaten wählen. Will man das?

A Bisserl an Schuss ham’s schon!

Wenn wir morgen aufwachen, gehört ganz Großbritannien nicht mehr zur EU.

Das führt zu mehreren Fragen, wobei die wohl wichtigste die ist, wann Teile des UK wieder eintreten werden, was zwangsläufig zum Ende des „United“ führen wird.

Nun stehen wir vor einem Jahr der Verhandlungen und es wird absehbar hoch hergehen. Schwierig wird es für Michel Barnier werden, er muss die Verhandlungen auf der EU Seite führen. Es wird schwierig, weil die Gefahr besteht, dass insbesondere in Handelsfragen die verbleibenden EU Staaten nicht an einem Strang ziehen werden. Die einen werden auf den freien Austausch von Dienstleistungen drängen und die anderen auf die Fischgründe um die Insel schielen. Es wird spannend.

Die EU sitzt ja auch wirklich in der Klemme: einerseits will sie nichts Böses für die Briten, andererseits darf das Ergebnis nicht so aussehen, als ginge es ihnen nach dem Brexit besser als vorher. Der Zusammenhalt der EU wäre dann gefährdet.

Und wie will man die Katalonien-Frage beantworten, wenn man ein abgetrenntes Schottland freudig in der EU begrüßt?

Die armen Spanier haben es ja sowieso jetzt schwerer: Wenn es hart auf hart kam, haben sie immer die Gibraltar-Karte gespielt und ihren Willen bekommen. Nun müssen sie sich bilateral mit London streiten. Da bleibt als Druckmittel nur noch, die in Spanien lebenden englischen Rentner schlecht zu behandeln. Aber wer will das schon? Ganze Landstriche an der Mittelmeerküste leben von dem Geld, das die Briten dort ausgeben.

Auch für Frankreich und Deutschland wird es schwieriger. Die verbleibenden zwei Großen sind künftig auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen, wollen sie nicht riskieren, die EU zu blockieren. Erfreulich ist, dass die “Mittelmächte“ wie Polen und Spanien nun mehr Einfluss bekommen werden. Wenn Italien aufhört, Chaos mit Staatskunst zu verwechseln, kann auch die Apennin Halbinsel zu denen gehören, die das weggefallene Gewicht der Briten ersetzen.

Es gibt aber auch Erfreuliches, zumindest gibt es Hoffnung darauf: Es sieht so aus, als ob für den widerlichen Opportunisten Nigel Farage jetzt kein Platz mehr auf der politischen Bühne ist. Wenn wir den Kerl nichtmehr sehen und hören müssten, das wäre doch wirklich eine feine Sache!

Insgesamt wird es ab morgen in der EU trauriger zugehen, als bisher. Ich denke da nicht nur an den englischen Humor, sondern an die vielen durchaus berechtigten Eigentümlichkeiten unserer britischen Mit-Europäer.

Diese hat ein von mir sehr geschätzter Wiener Kollege, nach zwei Tagen Seminar in Nottingham, an denen er wegen des Linksverkehrs fast überfahren worden wäre, an denen er mit den Knöpfen im Aufzug gekämpft hatte, an denen er sich stets Pfeffer statt Salz aufs Frühstücksei gestreut hatte, wie folgt zusammengefasst:

„A Bisserl an Schuss ham’s schon, die Briten.“

Er wusste damals noch nicht, wie Recht er behalten sollte.

 

 

Nummer 45 ist systemimmanent.

Als mein Vater in amerikanischer Kriegsgefangenschaft mit der Bahn von A nach B transportiert wurde, wollten alle, die sonst auch noch in diesem Zug reisten, den Feind sehen. Eine nicht enden wollende Prozession Neugieriger zog an seinem streng bewachten Abteil vorbei. Schließlich baute sich dort ein alter Farmer auf, schaute sich den Mann in der fremden Uniform genau an und dann sagte er: „I thought, all Germans are black!“

Von dieser vollkommenen Unkenntnis dessen, was außerhalb der USA los ist, berichteten immer wieder Freunde, die das Land besucht hatten. Da stünde in der Regionalzeitung, dass Mrs. Williams nach Boston gereist sei, um dort ihren Sohn zu besuchen, aber darüber, dass in Paris (France) ein neuer Präsident gewählt worden sei, darüber erführe der geneigte Leser nichts.

Als Europäer, das muss man zugeben, fällt es schwer, die schiere Größe der USA zu ermessen und zu verstehen. Und noch schwieriger ist es wohl, sich die unendliche Langweile vorzustellen, die in weiten Teilen des mittleren Westens herrscht.

Vor Jahren bin ich mit meiner Frau und guten Freunden von Denver nach Santa Fe im Auto gefahren. Auf halber Strecke machten wir in einer Stadt mit dem vielversprechenden Namen Trinidad Station, um einen Kaffee zu trinken. Ich erinnere mich noch heute an den Schock, den ich damals erlitt, denn ich hatte noch nie zuvor eine vergleichbare Ansammlung menschlicher Behausungen gesehen, wo so absolut nichts los war, wie dort, niente, nada.

Vor einer solchen Stadt kann man entweder fliehen oder man muss dort verwurzeln. Dann aber sollte man sich zufriedengeben mit dem, was vorhanden ist (nada) und vom Blick über den Zaun ist dringend abzuraten.

Abgesehen von dieser erlebten Trostlosigkeit ist das Land tatsächlich so groß und vielfältig, dass ein US Bürger es gar nicht nötig hat, sein Land zu verlassen.

Vergessen wir nicht, dass George Dabbljuh Bush zum ersten Mal außer Landes reiste, als er schon Präsident war.

Kurz, es gehört zum Selbstverständnis eines Amerikaners, zu denken, dass „Gods own Country“ alles hat und bietet, was der Mensch braucht. Der Rest der Welt mit seinen Verboten, Waffen zu tragen, seinen Sozialversicherungen, diesen Autos, die fast keinen Sprit verbrauchen, und anderem Zeugs, was die dort „Errungenschaften“ nennen, all das stört nur und ist zutiefst unamerikanisch.

Wenn man sich in die Gedanken eines Durchschnittsamerikaners hineinversetzt, dann war die die Epoche nach dem 2. Weltkrieg ein einziger Irrtum. Was hat mein Land auf der Weltbühne verloren? Das ist nur teuer und kostet unseren „boys“ das Leben. Wie kommen die da in Washington dazu, unsere Soldaten nach Vietnam, Afghanistan und Irak zu schicken? Was haben wir davon?

Insofern hat jetzt der 45. Präsident sein Land wieder dorthin geführt, wo eine schweigende Mehrheit es schon immer haben wollte: Sich selbst genügend und auf die eigene Stärke vertrauend.

Es war nur Zufall, dass N° 45 seine in unseren Ohren so peinliche Rede in Davos gehalten hat. Sie war für das Publikum zu Hause bestimmt, dem er davon erzählte, dass die USA jetzt wieder groß dastünden, und nachdem er`s den anderen mal so richtig gezeigt hätte, die Wirtschaft boome und man sich um sonst rein gar nichts Sorgen machen müsse.

Es ist in den Ohren seiner Wähler die Bestätigung dessen, dass die auf Multilateralismus aufgebaute Welt vor seiner Präsidentschaft den anderen nützt, nicht aber den USA.

Wenn man den geographisch und geschichtlich gewachsenen Hang zur Isolation vieler Amerikaner verstanden hat, dann ist das Verhalten ihres Präsidenten systemimmanent.

Verkleidet als luxemburgischer Oberst

Zu Hause gab es eine Verkleidungstruhe. Dort landete vom ausrangierten Abendkleid meiner Mutter über alte Livreen bis zu Tante Kaulas „Stehbrunshosen“ alles, was nicht mehr gebraucht wurde. Die Truhe war für unser alltägliches Spielen von Bedeutung, aber wenn die Faschingszeit kam, war sie geradezu unersetzlich. Es war wichtig, früh genug ein Kostüm rausgenommen zu haben, sonst ging es einem, wie meinem Vetter Schorsch, für den nur noch das schon erwähnte Abendkleid übrigblieb, in dem allerdings trotz spärlichen Brusthaars allerliebst aussah.

In einem speziellen Schrank hingen die Uniformen unseres Vaters und unseres Großvaters. Die waren sakrosankt, denn wie unsere Mutter und unsere Großmutter wortgleich sagten, hätten die beiden darin „ihren Leib zu Felde getragen.“ Es ging wahrhaftig martialisch zu bei uns. Wir bemerkten das erst viel später.

Die Uniform unseres Vaters war und suspekt, denn dass die Wehrmacht in allerlei Drecksarbeit verwickelt gewesen war, hatte man sogar damals schon im Unterfränkischen vernommen.

Nicht so die Uniform unseres Großvaters. Er war bei den Fürstenwalder Ulanen, dessen Ehrenkommandeur Zar Alexander II von Russland gewesen war. Die Hosen hatten rote doppelte Biesen und die Uniformjacke viele goldblitzende Knöpfe. Die Schulterstücke zeigten das A II des Ehrenkommandeurs. Eine davon habe ich noch heute, siehe das Photo.

Irgendwann waren die Eltern nicht da, es wurde Fasching gefeiert und meine Patentante lag in Erlangen im Krankenhaus. Mich stach der Hafer und ich probierte die Uniform meines Großvaters, er war damals Oberleutnant. Erstaunlicherweise passte sie mir und so beschloss ich, meine Tante im Krankenhaus als kaiserlicher Ulan zu überraschen.

Ein Erlangen fragten mich die Passanten, was das denn für eine Uniform sei, und ich antwortete, ich sei luxemburgischer Oberst, was mir auch alle abnahmen, zumal ich versuchte, mit französischem Akzent zu sprechen. Ich bezweifle, dass ich mit meiner Verkleidung der Tante eine große Freunde bereitet habe, immerhin liefen die Krankenschwestern zusammen, weil: „an so an schönna Offizier ham mir fei noch nie gsehn do herin.“ Ich nehme an, sie bezogen sich auf die Uniform.

Unbemerkt hängte ich zu Hause die Uniform wieder in den Schrank, und nichts geschah – bis die Tante von dem Überraschungsbesuch erzählte und ich doch noch einen Anpfiff bekam, der wie zu erwarten darin gipfelte, in dieser Uniform habe mein Großvater seinen Leib zu Felde getragen.

Vor dem ersten Weltkrieg bekam das Leibregiment des Zaren A II von diesem natürlich entsprechende Geschenke, unter anderem ein goldene Schnapsbecher mit einer goldenen Karaffe, aus denen nur zu ganz besonders hohen Festen der Christenheit im Offizierskasino Schnaps getrunken wurde.

Nach dem Krieg fand man für das Service keine Verwendung mehr und ließ die wertvollen Stücke einschmelzen, um damit die Witwen der gefallenen Regimentskameraden zu unterstützen.

Groß war das Erstaunen, als der Juwelier mitteilte, das Zeug sei nichts wert, es handele sich um vergoldetes Blei.

Offenbar hatte der Zar Gold bestellt und bezahlt, der Hofjuwelier in Sankt Petersburg aber hatte Blei geliefert. Wollen wir mal hoffen, dass es so war.

Die spinnen alle!

Wenn Sie Kleist heißen, dann hören Sie bitte hier auf, zu lesen.

Für alle anderen, weiter im Text. Mein Vater sagte immer, „alle Kleists spinnen“. Da schloss er den Dichter durchaus mit ein. Er hatte allerdings Grund für diese Annahme, denn die Schwägerin seiner Mutter war eine geborene Kleist. Diese Tante war irrsinnig fromm, irrsinnig egozentrisch und ging ihm schon als Bub auf die Nerven, was womöglich daran lag, dass sie auch seiner Mutter auf die Nerven ging.

Sie gehörte zu den Flüchtlingen unter unseren Verwandten und hatte als solche erstmal einen Bonus.

„Die Armen, die haben alles verloren.“ Das hörte ich vieltausendmal und mit der Zeit hatte ich den Eindruck, dass unter „alles verloren“ weniger die Felder, Schlösser und Wälder gemeint waren, als vielmehr der Status, das Familiensilber und die Ahnenbilder. Es war geradezu grotesk, mit welcher Nonchalance die geflüchteten Verwandten behandelt wurden. „Wenn der Vetter Paul im Sommer auf den Bock eingeladen wird, dann habe ich meine gesamtdeutsche Schuldigkeit getan“. Diese Herablassung spürten natürlich auch die betroffenen Verwandten und fanden das nur bedingt komisch.

Zwar wurde die Tante Kleist, sie hieß Ruth mit Vornamen, nicht auf einen Bock eingeladen, dennoch kam man nicht umhin, sie im Sommer für einige Tage im Haus zu haben. Sie erklärte dann hauptsächlich denen, die es nicht wissen wollten, den Inhalt der Bibel, wozu sie sich berufen fühlte, denn sie hatte ständig Kontakt mit wichtigen Theologen. Was sie beim Nachmittagstee erzählte, würde man heute wie folgt bezeichnen: „A personalized approach to piety.“ Es ging ihr in erster Linie darum, ihre eigene Wichtigkeit unter besonderer Berücksichtigung der Leiden Jesu Christi darzustellen.

Ich war nicht dabei, aber offenbar hat ihr meine Großmutter irgendwann die Leviten gelesen, worauf sie beleidigt abreiste und auch in den kommenden Jahren nicht wiederkam. Niemand sprach darüber, aber alle waren erleichtert.

Es kam dann die Zeit, dass unsere Großmutter krank wurde und schließlich im hohen Alter starb.

Vor dem Saal, in dem sie aufgebahrt war, übten wir Vettern, einen Sarg zu tragen, wobei mein jüngster Bruder das Gewicht auf dem Schragen geben musste. Dabei hat er sich an einer Lampe derart den Kopf angeschlagen, dass er fast ärztlich versorgt werden musste.

Die Beerdigungsvorbereitungen liefen auf Hochtouren, als einen Tag vor dem Ereignis ein Brief von Tante Ruth einging. Er war datiert auf den Tag vor Großmutters Tod und war voller Elogen über die schon so lange andauernde schwägerliche Liebe zwischen beiden. Großmutter konnte sich ja nicht mehr wehren. Es handelte sich ganz offenbar um einen Brief für die Nachwelt.

Unser Vater war sofort alarmiert und sagte voraus, Tante Ruth werde am Grab eine Show abziehen, „wahrscheinlich hüpft sie rein“. Er gab deshalb einem der Enkel, er war Offizier und zum Fallschirmjäger ausgebildet worden, den Auftrag, während der Zeremonie nicht von Tante Ruths Seite zu weichen.

Als nun die Gemeinde langsam am offenen Grab vorbeidefilierte, um drei Schäufelchen Erde oder eine Blume hinabzuwerfen, kam schließlich auch Tante Ruth an die Reihe. Der Fallschirmspringer bewachte sie.

Und tatsächlich, am Grab angekommen, machte die alte Dame plötzlich seltsame Bewegungen worauf der uniformierte Aufpasser ihr sofort unter die Arme griff, um das Vorhergesehene zu verhindern.

Tante Ruth aber wehrte sich und rief für alle hörbar, sie wolle vor dem Grab im Gebet niederknien.

Das wäre der über 80 Jahre alten Tante Ruth niemals gelungen und darum sei meinem lieben Vetter Klaus hier en Denkmal gesetzt, der verhindert hat, dass die Tante ins Grab fiel.

Nachhilfe in Kommunismus

Mein Großvater in Thüngen war von 1930 bis 1932 Mitglied des Berliner Reichstages. Er war dorthin für eine kleine Partei gewählt worden, die „Deutsch Landvolk“ hieß und wahrscheinlich ebenso wenig bedeutend war, wie der Aufenthalt meines Großvaters in der Politik. Ich nehme an, dass es ihm in erster Linie darum ging, in den politisch wankenden Zeiten der Weimarer Republik eine Partei zu repräsentieren, die eindeutig dafür war, dass der landwirtschaftlich genutzte Boden in Privathand blieb.

Meine Mutter kam damals in die Schule und als die Kinder nach dem Beruf der Väter gefragt wurden, hatte sie keine Ahnung, was ihr Vater in Berlin trieb. Als der Bub, der vor ihr an der Reihe war, erklärte, sein Vater sei Fleischbeschauer, sagte die Tochter des Reichstagsabgeordneten in ihrer Not: „Mein Vater ist auch Fleischbeschauer“. Später berichtete sie davon, was ihr Vater aus Berlin erzählte. Das waren insgesamt zwei Geschichten. Die erste erzählte er mit gewissem Stolz, denn während einer der ersten Sitzungen des Parlaments habe ihn die kommunistische Politikerin Clara Zetkin angesprochen und gesagt: „Na, Herr von Thüngen, haben Sie schon bemerkt, was das hier für ein Sauladen ist?“ Offenbar war er geschmeichelt, dass ihn die berühmte Politikerin angesprochen hatte.

Die andere Geschichte, die ebenfalls nicht von politischer Bedeutung ist, spielte sich in der Bahn ab und ging so: „Als der Zug in Halle hielt, rief ein Mann andauernd auf dem Bahnsteig „warme Würstchen, warme Würstchen. Das Geschrei ging uns ziemlich auf die Nerven, bis sich der Kollege Meyer-Darmstadt aus dem Fenster lehnte und dem Mann zurief: „Heiße Meyer.“

Wenn mein Großvater schon nicht in die Annalen des Deutschen Reichstages eingegangen ist, so hat er doch immerhin den Anekdotenschatz der Familie bereichert.

Ich habe mich mit meinem Großvater nie über Politik unterhalten. Ich nehme an, dass er durchgängig CSU gewählt hat, weil auch diese Partei dafür war, dass der landwirtschaftlich genutzte Boden in Privathand blieb. Wofür er sonst noch war, wurde nie ganz klar artikuliert, immerhin war vollkommen unstreitig, dass er vom Kommunismus nichts, aber auch gar nichts hielt. Da half auch keine Clara Zetkin nicht.

Letztlich interessierte sich mein Großvater nur für zwei Dinge, das aber mit Leidenschaft: Die Jagd und die Landwirtschaft. Mein Vater, der in erster Linie etwas vom Wald verstand, hatte mit seinem Schwiegervater, den der Wald ausschließlich als Habitat für Hirsch, Reh und einiges nicht jagdbares Getier interessierte, nur ein sehr begrenztes Fenster gemeinsamen Gesprächsstoffes.

Eines Tages, ich war schon Student, stellten beim Mokka nach dem Mittagessen ein Onkel -ein weiterer Schwiegersohn – und ich fest, dass der gewesene Politiker keine Ahnung davon hatte, was Kommunismus ist, außer natürlich, dass Clara Zetkin ihm anhing und im Übrigen aufs Schärfste abzulehnen war. Dies schon allein deshalb, weil die Kommunisten nichts davon hielten, den landwirtschaftlich genutzten Boden in Privathand zu belassen.

Ich gebe zu, es war eine der vergnüglichsten „Käffchenzeiten“ in Thüngen, mitzuerleben, wie mein Onkel, der mindestens so konservativ war wie sein Schwiegervater, unter Verleugnung seiner selbst versuchte, der Lehre von Karl Marx Eingang ins Thüngener Burgschloss zu verhelfen. Seinen Bemühungen war allerdings nur bescheidener Erfolg beschieden. Schließlich rief er in letzter Verzweiflung in den Raum, an dessen Wänden Hirschgeweihe, das Gehörn kapitaler Rehböcke, ja sogar der ausgestopfte Kopf eines Mufflons hingen, hinein:

„Das Sein bedingt das Bewusstsein, kannst du das verstehen?“

„Natürlich, denn wenn ich nicht der Baron Thüngen wäre, hätte ich keinen Wald und dann würde mich die Jägerei auch nicht interessieren.

La Habana an der Moldau

Als der eiserne Vorhang brüchig zu werden begann, besann man sich in Spanien wieder der alten Kolonie, dem sagenumwobenen, ja paradiesischen Kuba. Die Reisenden kamen mit Berichten nach Hause, die besonders die männliche Bevölkerung zu dem Entschluss brachten, auch einmal in dieses gelobte Land reisen zu müssen. Plötzlich gab es ab Madrid und Barcelona Direktflüge nach La Habana und meine beiden Partner in der Kanzlei, der eine noch ledig, der andere frisch geschieden, überlegten, dort eine Dependance aufzumachen, das hätte ja auch den Vorteil, dass die Flüge steuerlich absetzbar wären.

Es wurde nichts daraus, aber andere setzten die guten Vorsätze um, so nahm ein Notar einen Lehrauftrag an der Universität der Hauptstadt an, ein anderer beteiligte sich an einer Mineralwasserquelle. Wichtig war nur, einen Grund zu haben, öfters hinfliegen zu können, ja zu müssen.

Wenn Fidel stirbt, kommt die Nacht der langen Messer. Nur wer schon vorher dort ist, wird auch bleiben können. Das war die Devise.

Nach einigen Semestern besuchten den Lehrbeauftragten erste Praktikantinnen in seinem Notariat in Palma, und lernten mit Erstaunen, was Eigentum ist und dass man es übertragen kann.

Seltsamerweise waren es stets Damen, die sich dadurch auszeichneten, dass sie, um es milde auszudrücken, visuell wenig hergaben. Ich fragte den Notar, ob es auf Kuba nur Hässliche zur Notarin bringen könnten, worauf er nur antwortet, nein, nein, die Hübschen machten andere Sachen.

Als wenige Jahre später der eiserne Vorhang in Europa gänzlich verschwand, breitete sich sehr bald die gute Mär aus, in Prag, der goldenen Stadt an der Moldau herrschten ähnliche Zustände wie im doch etwas entfernt gelegenen Kuba. Bald gab es Charter Flüge zwischen Palma de Mallorca und Prag. Man könne am Freitagabend hinfliegen und am Montag in der Früh sei man schon wieder an seinem Arbeitsplatz.

Da machten sich auf auch Rafa und Pepe in das tschechische Land zu der Stadt die da heißet Praha.

Nun ist es ja so, dass bis vor wenigen Jahren die Kenntnis von Fremdsprachen in Spanien – besonders unter Akademikern – wenig verbreitet war. Die Kellner an der Playa de Palma konnten besser ausländisch als alle Ärzte, Anwälte und Steuerberater der Insel zusammen.

Die Sprachbarriere, die zunächst als Hindernis angesehen wurde, konnte bald geknackt werden, als sich nämlich herausstellte, dass es in Prag junge Damen gab, die im Zuge der brüderlichen und sozialistischen Hilfe Fidel Castro geholfen hätten, dessen Vorstellungen von Kommunismus in die Tat umzusetzen.

Ihr müsst nur in eine Bar gehen und lauft spanisch sprechen, das haut immer hin, denn eingeladen werden wollen sie alle.

Das klappte auch bei Rafa und Pepe hervorragend, bald schon kamen sie mit zwei bildhübschen Frauen ins Gespräch. Man tanzte, die Korken flogen nur so aus den Krimsektflaschen und schließlich landeten die vier in einem angesagten Restaurant, wo bei viel tschechischem Bier und gutem Essen das Weitere vorbereitet werden sollte.

Man redete über dies und das und dann machte Pepe den Fehler, davon zu sprechen, welches Glück die beiden Maiden doch hätten, dass der bekloppte Sozialismus endlich vorbei sei.

Die Minen der beiden Tschechinnen verfinsterten sich. Es stellte sich heraus, dass sie bei der kommunistischen Partei gearbeitet hatten, ein Traumjob, der leider bedingt durch die Zeitläufte verloren gegangen sei.

Pepe und Rafa befürchteten bereits, der investierte Schampus, die menschliche Zuwendung und die Powidl Datschgerln, die gerade zum Nachtisch serviert wurden, wären umsonst investiert worden, als Rafa eine rettende Idee hatte.

Er erhob sein Bierglas und rief laut in den Speisesaal hinein:

Viva Fidel Casto!

Da konnten auch die Ex-Sekretärinnen einstimmen, der Abend war gerettet und Pepe und Rafa erzählten noch wochenlang davon, dass Prag tatsächlich golden sei.

 

Gebet

Es ist schon ein paar Jahrzehnte her, da rief eine entfernte Cousine meine Mutter an und bat sie, für ihren Sohn, nennen wir ihn Michael, zu beten, damit er morgens aufstünde, denn sonst ginge sein Weingut bachab.

Die so Aufgeforderte kommentierte die Sache beim Mittagessen wie folgt: „Erstens hat der liebe Gott Besseres zu tun, als dafür zu sorgen, dass der Michael aufsteht und zweitens denk ich, dass er gar nicht aufstehen will, also weshalb soll ich beten? Wenn der nicht will, geht das das Weingut flöten, ob ich bete oder nicht. “

Genau so war es dann auch.

Ich habe mich danach etwas mit dem Gebet befasst und dabei gelernt, dass es drei Grundsätze gibt, die man beim Beten beachten muss:

  1. Wenn ich für jemanden bete, muss dieser das wollen.
  2. Das Gebet muss konkret sein.
  3. Man darf nicht für Unmögliches beten.

Das Letzte ist am einfachsten zu verstehen: „Mach dass meine Puppe sprechen kann“ ist eine nicht erfüllbare Bitte, mit ihr darf Gott nicht belästigt werden.

Der erste Punkt ist schon schwieriger, kann aber etwas flapsig und damit um so verständlicher in diese Worte gefasst werden: „Ich darf nicht gegen den manifesten Willen eines anderen anbeten.“

Und unter zwei ist nicht anderes gemeint, als dass ich nicht diffus in die Welt hinaus beten darf, in der Hoffnung, dass der liebe Gott schon weiß, was ich damit meine.

Bis hier her wäre meine Mutter mir gefolgt, ab jetzt wahrscheinlich nicht mehr.

Vor wenigen Tagen stand ein Aufruf im facebook, der davon berichtete, am 3.1. 2020 hätten zwei Frauen einen Termin zur Abtreibung und wir sollten alle dafür beten, dass der Eingriff verhindert werde.

Wie kämen wir dazu?

Wir wissen nicht, für wen wir beten sollen. Muss sich der liebe Gott diese beiden Frauen raussuchen unter den leider vielen Frauen, die am 3.1.2020 einen Abtreibungstermin haben?

Offenbar haben sich die beiden Frauen zu dem Eingriff entschieden, also beteten wir gegen deren manifesten Willen an.

Der Entschluss, ein ungeborenes Leben abtreiben zu lassen, ist etwas so entsetzlich Grauenvolles, dass ich mir als Mann nicht zutraue, dessen Dimension auch nur annähernd begreifen zu können.

Ob dieser Entschluss mit Gott oder ohne Gott getroffen wurde, weiß keiner und niemand ist in der Lage, aufzustehen, um diese Frauen zu verurteilen.

Sogar dann nicht, wenn jemand zutiefst davon überzeugt ist, dass dieser Entschluss eine Sünde ist.

Sünde ist stets etwas Höchstpersönliches.

  • Aha! Ich darf also einem Mörder mit gezücktem Messer nicht in den Arm fallen?
  • Doch, denn Mord ist ein Verbrechen.
  • Und Tötung ungeborenen Lebens ist kein Verbrechen?
  • Nein, es ist kein Verbrechen. Bitte vergesst nicht, dass das weltliche Strafrecht vor dem religiös Verwerflichen steht. Glaube ist freiwillig, Gesetztestreue ist die Pflicht jedes Staatsbürgers.

Natürlich finde ich Abtreibung nicht gut. Aber wer sind wir Christen, um anderen vorschreiben zu wollen, wie sie zu leben haben?

Und was überhaupt nicht geht ist die Einlassung eines fb Freundes, der anbot, Geld zu zahlen, wenn die Abtreibung unterbliebe.

Christentum per Scheckbuch, das ist einfach pervers!

Bauen auf Ibiza.

In den Siebziger und Achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts war jeder auf Ibiza sein eigener Bauunternehmer.

Viele aus dem Ausland zugewanderte junge Abenteurer haben damals mit wenig Geld und viel Phantasie verfallene Fincas gekauft und wieder hergerichtet, wobei, es muss gesagt werden, die Frage der Baugenehmigung eine Marginalie war.

Das wirkliche Problem war der Mangel an Geld. Wer den Mörtel bei 35 Grad Celsius mit der Hacke anrührt, der sehnt sich nach dem Betonmischer, den er sich nicht leisten kann.

So kam einer meiner Freunde auf eine kluge Geschäftsidee: der Verleih von Baumaschinen. Er kaufte einen gebrauchten Dumper und eine gebrauchte Betonmaschine und verbreitete die gute Mär in den einschlägigen Bars rund um Santa Eulalia und Santa Gertrudis, in denen sich die erschöpften Bauherren abends trafen.

Bald schon bemerkte der Neuunternehmer, dass es unerlässlich war, die Geräte gegen Vorkasse zu vermieten, denn wenn das Dach repariert war und die Zisterne abgedichtet, war plötzlich kein Geld da und er guckte in die Röhre. Leider hat die Sache mit der Vorkasse dem Geschäft keinen Auftrieb gegeben, denn wenn jemand überhaupt Geld hortete, dann war es zu dem Zweck an Wochenenden den jam sessions im La Nada in der Calle Virgen teilnehmen zu können.

Wir dachten alle schon, die an sich brillante Geschäftsidee werde an den berechtigten Eigentümlichkeiten der sogenannten Hippies scheitern, als eines Tages Lutz mit einem etwas zu großen Auto vorfuhr und Dumper und Betonmischer gegen Vorkasse für zwei Wochen mietete.

Es entstand Aufbruchstimmung. Nachforschungen ergaben, dass Lutz ein Bauunternehmer, der erst kürzlich aus Deutschland zugezogen sei in den Bergen hinter San Rafael eine Finca gekauft habe, die er nun zu renovieren gedenke.

Etwas eingehendere Nachforschungen ergaben, dass Lutz in den vergangenen Jahren fast ausschließlich Bunker für die Bundeswehr gebaut hatte. Dabei war er sehr reich geworden und er war gern gesehener Gast bei allerlei militärischen Festlichkeiten.

Die Sache nahm ein abruptes Ende, als bei einer Umbaumaßnahme, die die Bundeswehr in Eigenregie vornahm, sich herausstellte, dass die Bunkermauern zwar tatsächlich einen Durchmesser von die Metern hatten, aber von außen nach innen betrachtet, aus einer Backsteinmauer, einem Hohlraum und dann wieder eine Backsteinmauer bestanden. Allerdings, und das wurde allgemein anerkannt, sah der Verputz einer fachgerechten Verschalung sehr ähnlich.

Wie dem auch sei, die Tage von Lutz, dem Bunkerbauer, waren in Deutschland gezählt und er zog nach Ibiza um. Damals war das noch eine erfolgversprechende Maßnahme, zumindest, was die Vermeidung eines polizeilichen Zugriffs anging.

Da der Herr alles im Voraus bezahlt hatte, war die Besorgnis nicht sehr groß, als nach vierzehn Tagen die Baumaschinen noch nicht wieder zurückgebracht waren. Nach drei Wochen aber machten sich der Jungunternehmer ein Freund und ich auf, um auf der Finca nach dem Rechten zu sehen. Immerhin, die Geräte waren noch da. Lutz und einige Kumpane lagen vollkommen bekifft auf einigen Polstern vor dem Kamin, wenn ich mich recht erinnere waren da auch noch einige wenig bekleidete junge Damen.

Bei der weiteren Besichtigung der Finca stellten wir fest, dass Lutz ein riesiges Badezimmer gebaut hatte, an dessen Decke etwa acht Duschköpfe angebracht waren.

Als wir uns fragten, was das denn wohl sollte, kam Lutz schwankend aus dem Haus und erklärte uns, viele Weiber brauchten eben viele Duschen.

Später hörte man immer wieder von legendären Orgien, die sich in den sanitären Anlagen von C‘an Xicu de Dalt zugetragen haben sollen. Wir drei wurden nicht eingeladen, weil wir im Unfrieden von Lutz geschieden waren:

Sowohl die Mischmaschine als auch in der Landefläche des Dumpers war voll mit festgewordenem Beton. Es hat Tage gebraucht, das rauszumeißeln. Darüber hinaus war es das Ende der Firma „Alquier de Maquinaria de Construcción.”