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Der Putzteufel

Ich werde keine Namen nennen. Solches zu tun, würde mein Wohlbefinden, mein ruhiges Leben, ja, meine Sicherheit gefährden.

Aber es gibt ihn, den Putzteufel. Er ist wie alle Teufel unsicht- aber merkbar. Er überfällt Menschen ohn Ansehn der Person, wiewohl, das will ich schon zugeben, meist sind es solche weiblichen Geschlechts.

Ich kannte eine Dame, die beileibe keine Langschläferin war. Um sieben Uhr stand sie auf, trank ein Glas Apfelsaft für die ungetrübte Verdauung und hörte sich im Radio die neuesten Meldungen an.

Es gab aber Tage, da stand sie schon um sechs Uhr in der Früh auf. Das war immer dann, wenn sie die ihr von den Kindern oktroyierte Putzhilfe erwartete. Sie putzte vor, denn, so argumentierte sie, einen solchen Saustall könne man einer Putzfrau nicht zumuten. Von Saustall konnte keine Rede sein, sie war stets auf`s Penibelste darauf bedacht, ihren Haushalt picobello zu halten. Ihre Kinder berichteten hinter vorgehaltener Hand, das Vorputzen sei ein stiller Protest gegen ihre Brut, um diesen unterdessen erwachsen gewordenen Blagen zu beweisen, dass sie gar keine Putzhilfe brauche.

Das Beispiel zeigt, dass der Putzteufel nicht delegierbar ist. Wer von ihm befallen wird, kann sich einfach nicht vorstellen, dass irgendjemand auf dieser weiten Welt die eigenen Vorstellungen von Sauberkeit und insbesondere die Wege dorthin so in die Tat umsetzen kann, wie die Befallene selbst.

Allerdings, und das sage ich nur, weil ich über Dritte davon erfahren habe, gibt es eine Ausnahme:

Es soll Damen geben, die von ihrem Ehemann verlangen, ihre Vorstellungen von Sauberkeit und den Weg dorthin in die Tat umzusetzen, obwohl sie davon überzeugt sind, dass er das nicht schafft, nicht schaffen kann.

Ich bin davon nicht betroffen, aber es soll Arbeitskreise geben, bei denen unter Anleitung einer Diplom Psychologin, Männern beigebracht wird, das ständige Gefühl des Versagens zu sublimieren. Ziel ist es nicht das Unmögliche zu erreichen, der Leser ahnt, was ich meine… Nein Ziel ist es, unter den genannten Umständen, das Leben dieser erbärmlichen homunculi erträglich gestalten. Am Ende kommen sie von selbst auf die Idee, für die Ehefrau regelmäßig einen Blumenstrauß nach Hause zu bringen. Nicht umsonst werden die Diplom Psychologinnen vom Bundesverband „Pro Flora“ bezahlt.

Ich kann nur wieder betonen und wiederholen (um Missverständnissen vorzubeugen), dass ich von dem, was ich hier niederschreibe nicht betroffen bin. Ich sehe mich daher als objektiven Beobachter.

Wie ich feststellen durfte, hat der Putzvorgang etwas Sakrales. In der Messe wird den Gläubigen „misterium fidei“ zugerufen. Ähnlich ist es mit dem Putzen: Das Geheimnis der Sauberkeit. Es ist, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Frage nach der Notwendigkeit, nicht zu verstehen. Es bleibt ein Geheimnis, an das man glauben muss.

Wenn man es so weit gebracht hat, dann erkennt man die Anmut des Putzens. Wischen, kehren, Staub wedeln, Chemikalien versprühen ist in erfrischender Weise sinnfrei, es folgt seinen eigenen Gesetzlichkeiten, die allerdings an einem Ort verwahrt werden, von dem Richard Wagner getondichtet hätte, er sei unnahbar unsren Schritten, wobei er mit „uns“ die Männer gemeint hätte.

Schondorf, mehr braucht man nicht!

Böse Zunge behaupten immer wieder, das Netzwerk ehemaliger Schüler aus elitär verschrienen Internaten hielten das ganze Leben lang.

Ich will hier ein Geheimnis verraten: diese bösen Zungen haben Recht.

Mir ist das bisher zwei Mal passiert und das kam so:

Meine Nichte Johannetta, die auch in Schondorf war, hatte eine Freundin, Marie Therese, die sie einmal übers Wochenende mit nach Hause nach Abensberg nahm.

Deren Vater, Altlandheimer, fragte Johannetta nach ihren Onkels aus und danach bekam ich einen Anruf von Anton Schmid. Ich erinnerte mich seiner als Beleuchtungswart auf der Bühne. Ich war Frosch und musste bei der Aufführung von Carls Orffs „Comoedia de Christi Resurrectione“ als Engel „Silete, silete, silentium habete“ singen. All das ausgeleuchtet von der Expertise des Beleuchtungswartes Anton, vor dem ich allein schon deshalb einen Heidenrespekt hatte, weil er in der zehnten Klasse war und ich in sechsten. Dass er mich in der Kanzlei in Palma anrief, war sozusagen ein später Ritterschlag. Er sei Vorsitzender eines international tätigen Anwaltsnetzwerkes und ob ich da nicht mitmachen wolle. Na klar, sagte ich und wurde zur Mitgliederversammlung nach Stuttgart eingeladen, wo man mich und unsere Kanzlei ohne Weiteres aufnahm. Später stellte ich fest, dass eigentlich ein ziemlich kompliziertes Aufnahmeverfahren üblich war, wobei es in erster Linie auf die Prüfung der Kompetenz ankam.

Das war bei mir nicht nötig, klar, denn ich ja Schondorfer.

Ich habe die Mitgliedschaft bei DIRO sehr genossen, die Versammlungen fanden in den wichtigsten Städten Europas statt, wohin ich steuerbegünstigt reiste. Darüber hinaus bekam ich ein Nebenmandat in der Flow Tex Pleite, das mir die Verwaltung einer Riesenvilla auf Ibiza während sieben Jahren bescherte.

Ich fand, damit wären eigentlich alle Ohrfeigen vom Froschwart, Schocks wegen unverdient eingefangener 6er sowie Liebeskümmernisse abgegolten.

Dann aber hängte ich die Anwaltstoga an den Nagel und begann prompt, mich zu langweilen. Noch dazu begann die Pandemie und ich dachte, jetzt sei es an der Zeit, ein Buch zu schreiben. Irgendwie wurde das zähflüssig und ich fragte nach einer Literaturagentur, die mir helfen könnte. Bescheiden, ja unterwürfig, schrieb ich an die Agentur Kolf und bat um Unterstützung. Die e-mail war noch nicht richtig raus, da bekam ich eine Antwort: „Hans, stell Dich doch nicht so an, ich war doch mit Deiner Schwester in Schondorf auf der Bude.“ Das genügte! Das genügte sogar, obwohl Lianne ziemlich bald von der Schule geflogen war. Das Übliche: Sie war beim Rauchen oder Knutschen erwischt worden, beides war in der Augen der Bäh, der Frau vom Boss, gleichwertig toxisch.

Ob ich schreiben kann, wurde überhaupt nicht geprüft, ich war ja Schondorfer. Als ich nach einigen Monaten das Manuskript abgab, meinte Lianne: „Wir haben nicht gedacht, dass Du so gut schreiben kannst.“ Ein durchaus zweischneidiges Kompliment.

Unterdessen ist aus dem einen Buch eine Trilogie geworden. Der erste Band wird im Februar erscheinen. Vielleicht mach ich eine Lesung im Vortragssaal. Mal sehn.

Das Internat als kulinarischer Höhepunkt

Als ich 1961 nach Schondorf ins Internat kam, eröffneten sich mir vollkommen neue und unerwartete Welten. Was uns dort zum Essen geboten wurde, war für mich der siebte Himmel. Während meine Klassenkameraden am Essen herummäkelten, war ich begeistert.

Es gab Köstlichkeiten, die es allein deshalb waren, weil es so etwas zu Hause nie gab. Ich erinnere mich an Rinderherz mit Kartoffelbrei. „Das sieht eklig aus“ schreien die einen. „Das schmeckt auch so“ skandierten die anderen.

Labskaus dito. Dieses vollkommen unbayerische Gericht wurde serviert, weil Fritze Fölisch im Krieg zur See gefahren war und die Küche ihm eine Freude machen wollte.

Ich fand alles nur köstlich, was auch kein Wunder war, denn die fränkische Küche auf in einem Schloss, in dem auch noch leibfeindliche Lutheraner wohnten, war durchaus übersichtlich. Es gab das, was nichts kostete, also Wild. Nur war das immer derart durchgebraten, dass auch dicke Mehlschwitzen die Sache nicht genießbar machten. Abends gab es im Sommer saure Milch. Die hatte immerhin den Vorteil, dass wir Zucker und Zimt darüber streuen durften.

Mittags gab es oft Auflauf. Einmal mussten wir um Ostern rum meinen Auflauf aus einem zufällig in der Speisekammer entdeckten Christstollen essen. Speziell war auch ein backsteingroßer Brocken Gefrierfisch, der mit einer Dose Tomaten übergossen wurde und dann in der Röhre heiß werden sollte, was nicht immer gelang.

In Schondorf gab es am Sonntag wunderbaren Hefezopf der – man stelle sich das vor – Butter und Marmelade bestrichen wurde.

„Der Marmelade merkt man an, dass sie neben der Wurst gestanden hat,“ mäkelte jemand. Bei uns war die Marmelade von Wurst und Käse im Eisschrank umzingelt, ja und?

Im Internat gab es Schweineschnitzel, Apfelstrudel, Müsli und manchmal Backhendl. Fräulein Beck erlaubte, dass man diese mit der Hand essen dürfe, allerdings nur mit einer gleichzeitig.

Es herrschte überhaupt große Vielfalt und Abwechslung. Daheim gab es zu Bohnenzeit Bohnen, mal mit Kartoffeln, mal mit Nudeln, und wenn die Tomaten reif waren, gab es die wochenlang zum Abendbrot mal mit Kräuterquark, mal mit Quark.

Im Internat aber bekamen wir abends rote Nudeln und Heidelbeeren mit Milch, der Himmel tat sich auf!

Gleich war nur das Tischgebet vor dem Essen.

Einmal wurde es im Speisesaal vom lauten Lachen einer der Schüler unterbrochen. Der Täter wurde zur Rede gestellt und berichtete, er habe gerade gebetet „Komm Harr Jesus sei unser Gast“, als er aus der Küche die grelle Stimme von Frau Held, der Oberköchin, hörte. Sie rief: „I kimm glei!“

Angstgebot und Nachfrage

Dieser Putin macht mich noch zum Kommunisten!

Gestern kostete der Liter Diesel 2,17 €

Vor zwei Wochen war er mit 1,61 € schon teuer genug.

Niemand kann mir weismachen, dass die Energieversorger den Liter Treibstoff, den sie vor vierzehn Tagen verkauft haben, gestern für 56 Cent teurer haben einkaufen müssen.

Seit Beginn des Ukrainekrieges ist weder das Angebot kleiner geworden noch die Nachfrage größer. Nach den Gesetzen des Marktes hätte sich daher der Preis nicht verändern dürfen.

Autofahrer, die an den Zapfsäulen interviewt wurden, meinten, das sei eben der Preis, den wir für die Unterstützung der Ukraine zahlen müssen. Als ob diese 56 Cent direkt nach Kiew flögen!

Die Energieversorger wissen, dass es genügend Reserven gibt und sie wissen, dass vorerst das Erdöl aus Russland munter weiter sprudelt.

Die Preissteigerungen sind daher allein der Angst zuzuschreiben. Die Energieversorger haben diese Angst nicht, denn sie wissen, dass es derzeit keine Verknappung gibt. In einer Gleichmäßigkeit, die das Kartellamt interessieren sollte, heben sie die Preise an, weil sie wissen, dass die anderen, die Konsumenten Angst haben und deshalb bereit sind, mehr zu bezahlen.

Das ist skrupellos und treibt unsere Volkswirtschaft in eine Krise, an der dies Mal nicht „el puto Putin“ Schuld ist. Sie ist direkte Konsequenz der Gier der Bosse von Aral, Shell, Esso, Total und so weiter.

Ist es denn Zwang, dass Wirtschaftsbosse jede sich bietende Möglichkeit des Mehrverdienens ausnützen?

War da nicht mal was von sozialer Marktwirtschaft?

Haben Bosse nicht auch eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung?

Und der Staat sahnt ab, denn wenn die Preise steigen, fällt auch mehr MWSt ab. Da kann sich dann ein Söder milde geben und eine Senkung der MWSt vorschlagen. Dass damit nur auf das unerwartete Sahnehäubchen verzichtet wird, das sagt er natürlich nicht.

Es bewahrheitet sich mal wieder: Gewinne sind privat, Probleme werden vergesellschaftet.

Letztlich schneiden sich die gierigen Ölbosse ins eigene Fleisch. Ihre Skrupellosigkeit fällt ja nicht nur mir auf. Der Ruf nach staatlicher Preisregulierung auf dem Energiesektor wird lauter und wirtschaftlich notwendig.

Und wenn diese Gierhammel nicht aufpassen, dann kommt es zu Verstaatlichungen, was die Sache nicht besser machen wird, wie ich befürchte.

KAIROS

„Ein großer Wurf und eine Besinnung auf die Grundwerte der Humanität.“ Das steht auf dem Umschlag eines Buches, das mir gute Freunde zum Geburtstag geschenkt haben

Mit großer Vorfreude und eben solchem Eifer habe ich mich ans Lesen des Buches gemacht: „Kairos“ von Jenny Erpenbeck.

Es spielt gegen Ende der DDR in Ost Berlin. Man erfährt vom Verhältnis einer 19jährigen Frau mit einem verheirateten Schriftsteller in seinen Fünfzigern. Dass der Schriftsteller auch noch Hans heißt, also dafür kann er wirklich nichts.

Das Buch ist sehr gut geschrieben. Durch gelegentliche Zeit- oder Gedankensprünge wird der Leser zur Konzentration gezwungen. Da Anführungszeichen weggelassen werden, kann man sich selbst überlegen, was Rede und Gegenrede ist und was womöglich nur Gedanken.

Etwas, was ich in den 70er Jahren bei einem Besuch in Dresden erlebt habe, wird sehr deutlich dargestellt. Die Intelligentia Ost Berlins kennt sich, man weiß voneinander und gelegentlich kommt der Verdacht auf, dass das Ganze dadurch zusammengehalten werde, dass jeder mit jeder irgendwann einmal geschlafen hat.

Katharina, so heißt die junge Dame, darf trotz ihrer Jugend zum 75 Geburtstag ihrer Großmutter nach Köln reisen. Der (West-) Leser erwartet nun gewiss nicht, dass sie davon schwärmt, dass man bei Edeka 20 verschiedene Nudelsorten kaufen kann, man erwartet nicht einmal, dass sie beim Familienfest die garantierte Abwesenheit von Spitzeln genießt, aber etwas mehr als die Beobachtung, dass es auf dem Kölner Bahnhof Bettler gibt und die durchaus unappetitliche Beschreibung eines Besuchs in einem Sex-Shop hätte schon drin sein sollen.

Während die Frau des Schriftstellers mit dem Sohn an der Ostsee urlaubt, liebt sich das Paar im Ehebett, wobei Hans peinlich genau darauf achtet, dass sie auf der Seite liegt, auf der normalerweise er liegt. Aus dem Nähkästchen des Profi-Seitensprünglers sozusagen. Neben bangem Zagen, ob eine kurze Trennung zum Ende des Idylls führen könnte, wird man eingehend in die Vorlieben des Herrn Schriftstellers eingeweiht: Er peitscht gern Po und Rücken der Geliebten, um dann die anschwellenden Striemen zu küssen. Irgendwie kommt dem Leser dabei der Gedanke, dass er das alles so genau gar nicht wissen will.

Katharina findet eine Stelle am Theater in Frankfurt/O. Dort hat sie eine Affaire mit Vadim, von dem man nur erfährt, dass er ein Fahrrad hat und dass er sie nicht küssen darf, sozusagen aus Respekt vor dem Hauptbeschäler Hans ècrivain. Auf einem Zettel erwähnt sie die Affaire, was zur Katastrophe führt, weil Hans den Wisch findet und sich in einer Orgie von Eifersucht und Selbstmitleid wiederfindet.

Und dann ist der erste Teil vorbei. Der Leser hofft nun, im zweiten Teil den großen Wurf und die Besinnung auf die Grundwerte der Humanität zu finden.

Weitstfehlung! Hans bespricht nun Kassetten, in denen er Katharina vorwirft, ihn betrogen zu haben. Er bittet, sie nur noch per Schreibmaschine an ihn zu schreiben, weil ihre Handschrift ihn an den Wisch erinnert. Er will Details über den nichtküssenden Geschlechtsverkehr mit Vadim wissen und sagt gleichzeitig, er könne die Rundung ihrer Schulter nicht mehr genießen, weil sich daran auch der Nebenbuhler erquickt habe. Auch wenn man einige Seiten überschlägt, geht es genau so weiter. Auf Seite 264 habe ich nun beschlossen, nicht mehr weiter zu lesen. Allerdings habe ich es mir nicht verkniffen, nachzuschauen, wie es ausgeht. Ich bin nicht ganz schlau geworden, aber ich glaube, Hans war IM bei der Stasi, was dann auch nicht mehr erstaunt.

Als ich das Buch weglegte, stellte ich fest, dass der Satz auf dem Buchumschlag, es handele sich um einen großen Wurf und eine Besinnung auf die Grundwerte der Humanität, auf ein früheres Werk der Autorin Bezug nimmt. Das steht aber so klein drunter, dass man vom hehren Anspruch geblendet wird.

ARD Musikwettbewerb

Anfang der 70er Jahre hatte ich das Vergnügen, beim ARD Musikwettbewerb in München teilnehmen zu dürfen. Es ist dies einer der renommiertesten Wettkämpfe unter Musikern der Weltklasse. Aus letzterer Erklärung ergibt sich, dass ich dort weder gesungen noch gefiedelt habe. Meine Aufgabe war profaner aber überaus lustiger Natur: Ich fuhr den Shuttle-Bus: Rundfunkhaus – Musikhochschule – Studentenheim in Freimann – Musikhochschule – Rundfunkhaus. Ich musste die Teilnehmer hin und her kutschieren und der Kontakt mit ihnen ließ mich in eine bisher für mich fremde Welt einzutauchen. Natürlich war es toll, die Juroren kennen zu lernen, ich erinnere mich an Benny Goodmann und René Kollo. Nachhaltiger haben mich aber die wettkämpfenden Musiker beeindruckt. Da war der Sänger aus der DDR, der mir erklärte, er trage im Gegensatz zu Geigern usw. sein Instrument im Körper. Deshalb müsse er diesen ganz besonders pflegen. Er therapierte ihn mit saisonalem Zwetschgendatschi und Schlagsahne.

Mein besonderer Freund wurde John, ein US Percussionist. Einmal ging ich mit ihm durch den Hertie, wo er auf jeden Topf haute, weil er seinem Solo für Trommel, Pauke und Haushaltsgegenständen noch eine spezielle Ton-Note geben wollte. Er kaufte schließlich eine sensationell hässliche Salatschüssel, aber der Klang, ich sage euch, der Klang… Er litt sehr darunter, dass seine Freundin Linda in den Staaten bleiben musste. Dieser Leidensdruck entlud ich eines schönen Nachmittags in dem Schrei: “I am so horny, I coud fuck a door“. Abends habe ich mir dann den Satz anhand des „Oxford Advanced Learner‘s Dictionary of Current English“ zusammengepfriemelt und war entsetzt.

John gewann den 2. Preis und musste deshalb im Herculessaal beim Abschlusskonzert vorspielen. Es stellte sich heraus, dass er nur einen Pullover zwei Jeans, eine für „casual“ und eine für „dressing up“, sowie Turnschule dabeihatte. An den Jeans war nicht zu rütteln. Immerhin kaufte er sich, wieder bei Hertie, hellbraune Lederschuhe und spielte das Konzert in der Jacke, in der ich später mein Jura Examen ablegte.

Ganz viele Sängerinnen kamen von der Julliard School in New York und ganz viele unter ihnen waren Jüdinnen. Das merkte ich daran, dass sie in der Leopoldstraße Ecke Elisabethstraße immer giggelten. Dort befand sich damals ein Juwelier, der für sich in Leuchtreklame warb: UHREN – SCHMUCK. Ein jüdischer Oboist klärte mich auf, dass Schmuck, auch Schmock ausgesprochen, die Zierde des Mannes sei. Ich machte in gewisser Weise einen Crash-Kurs mit. Besagter Oboist gewann später den ersten Preis. Sein schärfster Widersacher war ein britischer Oboist, der schon im zweiten Durchgang wider aller Vorhersagen scheiterte. Ich hatte von Anfang an vermutet, er werde überschätzt. Seine Oboe hatte goldene Klappen. Nach seiner Niederlage saß er vollkommen erschüttert und fassungslos in meinem Bus. Auf der Höhe der Münchner Freiheit tropften dann näselnd folgende Worte von seinen Lippen: „There are two things in my live I have no control about at all. One of those is my oboe.“

Ein weiterer Trommler aus den USA war Rocco. Man erwartete ihn mit Spannung, denn er hatte mitgeteilt: „I play the gerkin.“ Keiner wusste Bescheid. Wieder kam mein Oxford Advanced…zum Einsatz. Am nächsten Morgen verkündigte ich im Sekretariat: „Rocco spielt die Gurke.“ Nachmittags traf Rocco ein, alle dachten an den imposanten Kerkermeister aus Fidelio (Bass). Es erschien aber ein quirrliger schwarzbelockter winziger Neapolitaner, der sich mit „Hi I’m Raccoe“ vorstellte. Niemand verstand ihn. Schließlich schrieb er seinen Namen auf und alle atmeten auf: „Ach, ju ahr Rocko! Wot is it wot ju pläi?“ Rocco verstand dennoch und holte aus seiner Tasche einen bunten Ratschkürbis. Xavier, der Gitarrist aus Barcelona half uns aus der Patsche: “Das ist eine kubanische Sambagurke“.

Xavier nutzte übrigens psychologische Mittel im Wettkampf: Seiner Mitstreiterin aus Israel erzählte er, dass die Musikhochschule, wo sie ein Übungszimmer zugewiesen bekommen hatte, ein ehemaliger Nazi Bau sei. Ich vermahnte ihn, das sei doch wirklich unnötig, geschmacklos und unfair, worauf Xavier nur sagte: „You know, I have got a sardonic sense of humor.“

Jeder hat eine Chance verdient.

Tatsächlich trifft uns das Corona Virus alle. Metzger, Bäcker, Tischler, Schornsteinfeger, Großeltern und Taxifahrer haben weniger zu tun, Pflegepersonal, Polizisten, Ärzte und Politiker können sich vor Arbeit kaum mehr retten.

Ich gehöre zu denen, die auch schon vorher nichts getan haben, insofern hat sich mein Leben wenig verändert, will man davon absehen, dass mir verboten wurde, einkaufen zu gehen. Das macht jetzt unsere Tochter, die Gudsde.

Beim normalen Nichtstun habe ich nichts getan, der Name sagt es. Beim „non fare niente forzoso“ allerdings muss ich mir eine Aufgabe stellen und diese heißt für die kommende Woche „compassion“. Ich habe mir vorgenommen, an jedem Wochentag mit einer anderen Berufsgruppe aktiv Mitleid zu haben.

Sie werden fragen, wodurch sich aktives Mitleid vom normalen Mitleid unterscheidet? Eigentlich in gar nichts, es ist nur so, dass man sich als aktiver mit Leider entschieden besser fühlt, man wähnt, die Registrierkassen im Himmel klickern zu hören.

Dies im Hinterkopf wäre es heute angebracht, mit allen Geistlichen dieser Welt Mitleid zu haben, denn ihre Kirchen, Moscheen, Tempel und Synagogen sind zu: Stellt euch vor, es ist Religion und keiner geht hin. Sie verstehen, diese Vorstellung ist derart paradiesisch, dass sie sich für’s Mitleiden nicht eignet. Nur zur Erinnerung: Die meisten Kriege hatten religiöse Auslöser.

Aber mit welcher Berufsgruppe fängt man an einem sonnigen Ausgangssperrensonntag an? Mitleidsmäßig, nota bene.

Gut, dass mich da heute Morgen ein Anruf erreicht hat, der Vorsitzende des BdGuT rief an, und bat mich, die Interessen des Verbandes zu übernehmen. Meine Vorhaltung, heute sei schließlich Sonntag, wischte er mit dem berechtigten Hinweis weg, seine Branche habe nie Ferien oder Feiertag, man mache sogar regelmäßig Nachtschichten. Ich solle mich nicht so haben.

Okay, ich hatte mich vortan nicht mehr und hörte dem Mann, er heißt Gisbert Wimmer, zu.

Er erklärte, seine Kollegen befänden sich in existentieller Not, zumal sie weder von den Wohlfahrtsverbänden noch vom Staat irgendwelche Unterstützung zu erwarten hätten.

Naja, Sie zahlen ja auch keine Steuern und Sozialabgaben, wendete ich ein, erntete aber nur Hohnlachen. Liebend gern würden seine Kollegen wie alle anderen anständigen Berufstätigen ihren Verpflichtungen der Allgemeinheit gegenüber nachkommen. Dazu aber wäre es notwendig, ihren Beruf zu entkriminalisieren. Bei den Sexarbeiterinnen sei das ja auch gelungen und seither wären diese sozialversichert.  Früher sei der Besuch im Puff verpönt gewesen, heute müsse man ihn auch als Zustupf zur Solidargemeinschaft aller Sozialversicherten ansehen.

Ich sagte. „Tempora mutantur“ und er antwortete „nos et mutamur in illis“ Es stellte sich heraus, Gisbert Wimmer ist Altphilologe. Er hatte nach einem durch aufsässige Schüler verursachten “burn out“ auf Diebstahl umgesattelt. Allerdings stellten seine Kumpane schnell fest, dass er selbst zum Schmiere stehen zu ungeschickt war, darum boten sie ihm eine verbandspolitische Karriere an: Präsident des Bundes deutscher Gauner und Taschendiebe. Und als solcher klagte er mir nun das Leid einer ganzen Berufsgruppe, deren oberster Lobbyist zu sein, er die Ehre habe. Die Straßen leer, die Wohnungen voll, was sollen da die Einbrecher machen? Ähnlich desolat seien die Berufsaussichten der Taschendiebe: Straßen leer, Abstand zwei Meter. Da geht einfach nichts mehr.

Ich verstand das Anliegen des BdGuT, habe das Mandat aber dennoch abgelehnt. Immerhin habe ich dem guten Gisbert Wimmer versprochen, heute aktiv Mitleid mit ihm und den Seinen zu haben. Dem habe ich hiermit Ausdruck verliehen.

 

Rassismus

Wussten Sie, dass Sie ein Kaukasoide sind? Ja, schon seit 1795. Da fand der Anthropologe Johann Friedrich Blumenbach heraus, dass alle hellhäutigen Menschen aus dem Kaukasus stammen. Begründung? Dürftig. Er hatte den Kopf eines Toten aus Georgien gefunden, der so ähnlich aussah wie ein Totenkopf aus Wanne-Eikel. Wie dem auch sei, die Erkenntnis wurde begierig aufgenommen von all denen, die auf dem Umweg über die sogenannte Rasse die Menschen in gut und schlecht einzuteilen bestrebt waren und sind.

Die Rechte bedient sich derzeit wieder verstärkt ihres alten Steckenpferdes und verbreitet rassistische Ansichten, womit sie bei ihren Anhängern Applaus und beim Rest Abscheu erntet.

Nun ist es ja so, dass die Rechte auch intelligente Menschen in ihren Reihen hat und die machen sich nun Gedanken, wie man das Negativbild des Rassismus aufhübschen könnte.

Da kommt die Geschichte mit dem Kaukasus-Menschen wie gerufen, denn Türken gehören bekanntlich zu den hellhäutigen Menschen. Wenn man demnach gegen Türken wettert, dann ist das kein Rassismus, weil die ja wie wir Kaukasier sind. Es kann kein Rassismus sein, wenn man gegen die Menschen gleicher Rasse hetzt.

Einen Namen aber muss das Kind haben und deshalb wird das Wort der Zenophobie aus dem Keller geholt. Ein Begriff, der aus dem Griechischen stammt, zeno bedeutet fremd, phobia die Angst.

Mit diesem Begriff ist man als rechter Hetzer fein raus, denn Angst kann man nicht steuern. Die Angst vor dem Fremden ist ein atavistisches Gefühl des Menschen, gehört also quasi zu seinem Wesen. Ja, Angst ist sogar etwas Gutes, denn sie schützt uns vor Gefahren. Wenn also die Ablehnung gegen Türken auf Angst beruht, dann ist das zumindest nicht per se schlecht, so wie Rassismus von allen Normaldenkern per se als schlecht empfunden wird.

Mag sein, dass ich mit meiner Meinung alleine stehe, aber ich denke, dass die Beschäftigung mit Rassen stets den Rassismus in sich trägt, weil damit Menschen in Kisten verpackt werden, also getrennt werden, und dann ist es nicht mehr weit, die eine Rasse für besser und die andere für schlechter zu erklären.

Das Perfide an der Einführung des Begriffes Zenophobie ist, dass damit die Ablehnung des Fremden als etwas Natürliches erklärt wird. Was man nicht kennt, ruft Angst hervor. Logo, oder?

Und was ist mit den Nicht-Kaukasiern, die man kennt?

Erraten: Dem Antisemitismus wird dadurch eine weitere Tür aufgestoßen. Niemand kann sagen, die Juden seien fremd, sie leben ja schon seit Jahrhunderten hier. Aber sie sind halt keine Kaukasier…

Wir dürfen uns nicht einlullen lassen, weil wir die Rechten meist als dumpfbackige Krakeeler erleben. Das sind nicht die wirklichen Rechten. Die wirklichen Rechten krakeelen nicht, sie lassen krakeelen und vergiften das Klima, indem sie neue Sprachregelungen erfinden, die Rassismus peu à peu normal und salonfähig machen.

Hütet euch vor der Duzerei

In meiner Kindheit gab es außer meinen Familienangehörigen und den Kindermädchen keinen Erwachsenen im Dorf, den ich nicht gesiezt hätte.

Ich fand das vollkommen in Ordnung, denn auch der Dorfdepp war Erwachsener und verdiente deshalb Respekt.

Als ich nach Spanien ging, musste ich mich erst daran gewöhnen, dass sich dort alle Welt duzte. Den gleichen Beruf zu haben, in stabiler Geschäftsbeziehung zu stehen oder den morgendlichen café con leche in der gleichen Bar einzunehmen, genügte, dass man vom förmlichen „usted“ zum vertrauten „tu“ überging.

Allerdings hat das spanische „tu“ nichts gemein mit dem deutschen „du“.

Ein Spanier würde nie auf die Idee kommen, einem Duzfreund die Würde, den Respekt abzusprechen. Es heißt nicht umsonst, der Spanier sei stolz. Man kann alberne Witze machen, sich auf die Schulter hauen, aber wenn`s an die Persönlichkeit geht, dann hört der Spaß auf. Ich erinnere mich, dass eine Freundin sich über ihren Verlobten aufregte du ihn einen „cabrón“, einen Ziegenbock, schimpfte. Als ich ihn auch „cabrón“ nannte, wurde ich von beiden unisono auf’s Schärfste zurechtgewiesen, denn sowas könne man einander an den Kopf werfen, wenn man sich liebt, ich hätte gefälligst Abstand und Respekt zu wahren.

Ich hatte meine Lektion gelernt und konnte fortan mit dem spanischen „tu“ umgehen.

Als ich nach Deutschland, sprich Berlin, zog, war ich entsetzt, festzustellen, dass sich hier Jedermann duzt. Ich habe unterdessen den Kampf aufgegeben und akzeptiere resignierend, dass mich Kellner, die ich mein Lebtag noch nicht gesehen habe, duzen.

Die Berliner sind ja bekannt für Ihre Unfreundlichkeit, sie nennen es „unsere direkte Art“. Wie dem auch sei, diese direkte Art führt auf den Gehwegen oder im Straßenverkehr immer wieder zu scharf geführten Diskussionen, wobei sich die Kontrahenten grundsätzlich duzen. Offenbar gibt der Umstand diametral unterschiedlicher Meinung zu sein, das Recht, einander zu duzen. Der Erfolg ist, dass man ziemlich schnell zu Verbalinjurien greift.

Ich denke dann immer an meinen Vater, der uns vor der Duzerei immer gewarnt hat, wobei seine Begründung die war, es sei schwerer Sie Arschloch zu sagen, als du Arschloch. Mit dem „du“ falle eine verbale Hemmschwelle.

Es genügt ein Blick in die sozialen Medien, um einzusehen, dass er Recht hat. Wenn Renate Künast auf Übelste beleidigt wird, dann tun das Mitbürger, die sie noch nie gesehen haben, ganz selbstverständlich per du.

Nun wissen wir ja alle, dass verbale Enthemmung leider allzu oft in körperliche Enthemmung ausartet.

Seit fast niemand dagegen vorgeht, dass unsere Mitbürger im Internet Schlimmes zu tun ankündigen, gibt es auch andere Mitbürger, die sich dann auch trauen, genau das zu tun. Letztere sind die nützlichen Idioten der geistigen Brandstifter, die durch Aussprechen eines Wortes es möglich machen wollen, dass andere es tun.

Sie prügeln nicht, sie lassen prügeln und sie schießen nicht, sie lassen schießen.

Nur eines haben beide gemein: Die vollkommene Enthemmung und Verrohung.

Sie beginnt, wenn wir nicht auf unsere Sprache aufpassen und sie endet mit Schüssen auf Synagogen, Regierungspräsidenten und Shisha Bars.

Die bürgerliche Rechte

Ich bin stolz darauf, zu denen zu gehören, denen Franz Josef Strauß Prügel angeboten hat. Wir haben damals eine seiner Veranstaltungen in Dießen am Ammersee etwas aufgemischt.

Sein Postulat, rechts neben der CSU dürfe es keine weitere politische Option geben, habe ich damals als Beweis dafür verstanden, wie unmöglich weit rechts die CSU steht.

Wie Recht Strauß hatte, zeigt sich jetzt, wo wir rechts neben der Union die Afd zu stehen haben.

Er wurde 1915 in München in eine Metzgerfamilien hineingeboren und hat als katholischer junger Mann sehr wohl mitbekommen, wie sehr die Nazis bedrohlich, ja existenzbedrohend waren, für das, was er von zu Hause mitbekommen hatte. Am Maximiliansgymnasium hatte er darüber hinaus eine profunde humanistische Erziehung genossen. Trotz aller berechtigter Kritik am späteren Politiker konnte und wollte ihm niemand seine demokratischen Überzeugungen absprechen.

Das hob ihn von der bürgerlichen Rechten seiner Zeit ab, wo man die Demokratie als willkommenes Vehikel zur Verfestigung des status quo und insbesondere des Besitzstandes sah.

Der ehemalige BfV Chef Hans Georg Maaßen hat das nach dem Dammbruch in Thüringen wunderbar klar in Worte gefasst: „Hauptsache, die Sozialisten sind weg.“

Bei der bürgerlichen Rechten geht es nur darum, welche Partei für sie das erhält, was sie trägt und ernährt.

Alle, die mein fortgeschrittenes Alter haben, werden sich noch daran erinnern, wie die Mitgliedschaft in der NSDAP in der Nachkriegszeit kleingeredet wurde. Es wurde als nicht so schlimm erachtet, erstens wie Viele Mitglied waren und zweitens, weil sie ja nicht aus Überzeugung beigetreten waren, sondern um sich und ihren Status zu retten. Motto: „Ich werde nicht zulassen, dass die Scheiß Nazis meinen Betrieb ruinieren, also trete ich der Partei bei.“

Die DDR war später das willkommene Gegenbeispiel: „Du glaubst doch nicht, dass das da drüben 17 Millionen Kommunisten sind. Die machen doch nur mit, damit sie das Leben haben. Das war bei den Nazis auch nicht anders.“

Es begann die Gleichsetzung von linksradikal mit rechtsradikal. Das war ja auch sofort einleuchtend, weil man annehmen konnte, dass es einem Gefangenen, sei er in einem KZ oder einem GULAG eingekerkert, vollkommen egal war, wes Geistes Kind sein Mörder war.

Mit Der Linken kann man nicht zusammenarbeiten, weil das die Nachfolgepartei der Bonzen ist, die auf ihre eigenen Landsleute schießen lies. Da ist was dran.

Es wird dabei allerdings übersehen, dass Die Linke seit 30 Jahren unbestreitbar in demokratischer Weise das politische Geschehen in der Bundesrepublik mitgestaltet, während die AfD neben manchem anderen Sündenfall, die Verbrechen der Nazis an Millionen Menschen zu verharmlosen versucht, Stichwort „Vogelschiss“.

Wir müssen uns darüber klar werden, dass viele der bürgerlichen Rechten in Deutschland sich politisch auf einer schiefen Ebene verortet haben, die sich bedenklich nach rechts neigt.

Man kann die Verfehlungen, die Sauereien, die Skandale der Parteien im politischen Spektrum der Bundesrepublik gegeneinander aufrechnen. Das ist aber nicht weiterführend, zumal es dann zynisch wird, wenn man darüber diskutiert, ob die Linken oder die Rechten mehr Menschen umgebracht haben.

Wie immer, so gilt auch hier: „Wehret den Anfängen!“ Die bürgerliche Rechte ist verführbar. Man braucht ihr nur zuzuraunen, jemand wolle ihr ans Eigentum, schon sind ihr rechtsradikale Positionen wohlfeil.