Männerverachtend

Die Presse berichtet von einer Frau, die in Polizeigefängnis einer Stadt im Iran zu Tode kam. Es wird vermutet, dass sie derart misshandelt wurde, dass sie schließlich ihren Verletzungen erlag.

Was war passiert? Die 22jährige Frau hat, so wird berichtet, das vorgeschriebene Kopftuch zu lässig gebunden. Mann konnte ihr Haar sehen. Das wurde von der Sitten- und Religionspolizei als unsittlich empfunden. Man verhaftete sie, der Rest, siehe oben.

Das Schicksal dieser jungen Frau hat weltweit, ja sogar im Iran selbst, zu Protesten geführt. Das ist richtig so und muss bei ähnlichen Fällen, die kommen werden, wieder so sei.

Angesichts des Schicksals dieser Frau lohnt es, einmal darüber nachzudenken, was hinter all dem steckt.

Es ist ja noch nicht allzu lange her, da wurden in viktorianischer Zeit, die Beine der Pianofortes mit schwarzem Samt verdeckt, damit die Zuhörer nicht auf unsittliche Gedanken kämen. Lachen Sie nicht, so war es.

Nicht derjenige, der unsittliche Gedanken bekommt ist der Sittenstrolch, sondern ein Gegenstand der Beine hat, oder in heutiger Zeit, eine Frau das Haar zeigt.

Es gibt ja sogar Religionswächter im Nahen Osten, die verlangen, dass Männer Bart tragen müssen, da ein glattes Kinn bei ihren Geschlechtsgenossen unsittliche Gedanken auslösen kann, geschweige denn eine Frau, die nicht verhüllt in die Öffentlichkeit geht.

Offenbar ist es so, dass man in Kreisen nahöstlicher Religionshüter der Meinung ist, der Mann sei eine wilde, triebhafte Bestie, die in ihrem kruden Fortpflanzungsdrang nicht in der Lage ist, einen rasierten Mann von einer Frau zu unterscheiden. Er muss vor sich selbst geschützt werden, deshalb darf das andere Geschlecht ihn auf keinen Fall reizen.

Was ist denn das für ein Bild von uns Männern?

Natürlich ist es gut, wenn Frauen gegen Misshandlung, Unterdrückung und Schleierpflicht auf die Straße gehen, um zu protestieren.

Aber sollten nicht auch wir Männer protestieren?

Wir sind keine Sexual-Zombies, vor denen keine Frau sicher sein kann. Es ist männerfeindlich, was da im Nahen Osten gepredigt wird.

Manchmal habe ich den Eindruck, die Religionshüter am Golf haben Angst vor den Beatles:

Why don’t we do it in the road…

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