Die USA sind ein gespaltenes Land, seit dem Super Tuesday ist nun auch die demokratische Partei gespalten, zutiefst, wie die Presse schreibt.
Großbritannien ist ein gespaltenes Land. Spanien ist sogar dreimal gespalten einmal in Katalonien und der Rest und dann in sich zwischen rechts und links.
Die CDU ist gespalten, die SPD ist so klein, dass sie nichtmehr spaltbar ist.
Frankreich ist gespalten. Ja, Frankreich ist ein Phänomen: Dort wählt man immer einen Präsidenten mit absoluter Mehrheit, und nur wenige Wochen darauf bilden sich im Land starke Widerstandskräfte. Man sagt mir, das läge daran, dass man in Frankreich schon seit Jahrzehnten keinen Präsidenten mehr gewählt habe, weil es immer nur darum ginge, den Front National zu verhindern.
So wird es nun auch in den USA passieren: Die Demokraten wählen zwischen zwei Greisen, um Nummer 45 zu verhindern. Da kommt es weniger auf den demokratischen Kandidaten für das Amt des Präsidenten an, als auf den von diesem ernannten Kandidaten für den Posten des Vize-Präsidenten. Auch nicht sehr demokratisch.
Sogar der Vatikan ist gespalten, wo man doch denkt, dass die alleinseligmachende Kirche nur einen Weg zur Seligkeit haben kann. Naja, die haben ja auch zwei Päpste, heraldisch eine Herausforderung nach dem Verschwinden des Doppeladlers.
Kennt jemand, einen Staat, der nicht gepalten ist? Vielleicht Luxembourg? Da zoffen sie sich wenigstens nur mit der dauertelefonierenden Großherzogin. Selig ein Land, das solche Probleme hat!
Kommen wir zurück nach Deutschland: Dort ist es wirklich schwer, nicht gespalten sein zu wollen. Wer will sich schon nicht von Nazis abspalten lassen?
Dann hat man sich gerade überlegt, dass die Linke nun seit 30 Jahren loyal am verfassungsmäßigen Leben teilnimmt, da kommt der Spruch auf, man werde die Reichen erschießen. Damit nicht genug: Acht im Bundestag sitzende Linke verklagen die Bundeskanzlerin wegen Beihilfe zum Mord, weil ohne ihr Zutun von einer US Basis auf deutschem Boden aus ein blutbesudelter General, der einer islamistischen Diktatur diente, getötet wurde. Also, die machen es einem auch nicht leicht, sich nicht von ihnen spalten zu wollen. Hatte die CDU in Berlin vielleicht doch recht, wenn sie die Linke und besonders die thüringische „bäh“ findet?
Offenbar ist der Sinn dafür abhandengekommen, dass Einigkeit stark macht. Ich predige hier nicht „Friede, Freude, Eierkuchen, denn Auseinandersetzung, Diskussion ist notwendig. Allerdings sind, wo man auch hinschaut, die Fronten derart verhärtet, dass kein Platz mehr ist für kontroverses Miteinanderreden.
Gestern war ich in Lübeck und las am Holstentor:
CONCORDIA DOMI FORIS PAX
Einigkeit zu Hause bedeutet Frieden nach draußen.