Das Paradies findest du unter den Füssen deiner Mutter.

In Fes hat und der Direktor unserer Unterkunft, man nennt das dort ein Riad, einen crash Kurs über den Islam erteilt. Er sagte uns, im Islam sei es unbedingtes Gesetz, die Eltern zu ehren und ihnen zu gehorchen. Meine Frage, was denn zu tun sei, wenn der Vater „un vrai con“ ein Volldepp sei, beantwortete er mit einem Lächeln und der Geschichte, dass ein Schüler einst den Propheten gefragt habe, wem man zuerst gehorchen müsse. „Der Mutter“ sprach Mohammed. „Und dann?“ „Der Mutter.“ „Und dann?“ „Dem Vater.“

Es wurde ganz klar, dass neben den fünf Säulen des Islam (Glaube, tägliche Gebete, Almosen, Einhaltung des Ramadan und, so dies Möglich ist, die Pilgerreise nach Mecca) der Zusammenhalt der Familie und der Respekt vor den Eltern und Ahnen der Kitt ist, der die Gesellschaft in muslimisch geprägten Ländern zusammenhält.

Erstaunen macht, die überaus wichtige Rolle der Mutter, da doch ansonsten Frauen vom Islam eher meschant behandelt werden. Es ist offenbar ähnlich wie in südlichen europäischen Ländern, wo die Frau erst dann eine Stellung in der Familie erhält, wenn sie Mutter ist und von Stund an, wenn die Haustür geschlossen ist, angibt was Sache ist.

In unserem crash Kurs wurde dies mit dem schönen Bild umschrieben, das Paradies fände man unter den Füssen seiner Mutter.

Uns war nach kurzer Zeit klar, dass der Islam nur dem Menschen dient und den Frieden zwischen den Menschen aufrecht erhält. Unser Lehrmeister tat so, als wisse er nichts von den islamistischen Anschlägen vor einigen Jahren auf dem großen Platz in Marrakesch. Dass in den Moscheen vieler europäischer Städte jeden Freitag der pure Hass gepredigt wird, schien ihm neu. Wir haben ihm das natürlich nicht abgenommen.

Insgesamt brachte der Vortrag uns dennoch weiter, weil er erklärte, weshalb es immer wieder zu islamischen Terroranschlägen in Europa und anderswo kommt.

Die Attentäter des 9. Septembers in New York, die auf Hebdo in Paris, der auf dem Breitscheidplatz – die Serie ist beliebig verlängerbar – waren junge Moslems, die allein in nicht muslimischen Ländern wohnten. Da gab es keine Mutter, der zu gehorchen war, zumal es auf der ganzen Welt keine Mutter gibt, die ihrem Kind rät, Bomben auf Unschuldige zu werfen.

Die Attentäter waren allein, ihrer familiären Basis entzogen und so blieb nur die Moschee, wo sie, wenn sie Pech hatten, einem Imam fanden, der sie aufhetzte.

Ich komme deshalb zurück auf eine alte Forderung, die ich schon mehrfach propagiert habe:

In Europa predigende Imame benötigen eine Arbeitserlaubnis, und das entsprechende Visum.

Ihre Bezahlung darf nicht aus dem Ausland kommen. Sie müssen Angestellte der Moscheegemeinschaft sein, die sie bezahlt und für sie die Sozialabgaben begleicht.

Sie müssen deutsch sprechen können.

Sie müssen die Werte der europäischen Verfassungen anerkennen, wozu eben auch gehört, dass hier zuerst die verbindlichen Regeln dieser Verfassung gelten und dann erst die freiwilligen der Religion.

Letztlich ist das, was ich da fordere etwas ganz Selbstverständliches: Moslems müssen gleich behandelt werden wie Christen, Buddhisten, Atheisten oder sonstige Gläubige.

 

 

Kommentar verfassen