Ein Hauch von Landesverrat

„I do solemnly swear that I will faithfully execute the Office of President of the United States, and will to the best of my Ability, preserve, protect and defend the Constitution of the United States.“

Womöglich wird ihn das Wort „Ability“ retten, denn offenbar hat er keine Fähigkeit. Wenn man sich das Tätigwerden des 45. Präsident anschaut, dann muss man unwillkürlich überlegen, zu wessen Gunsten er eigentlich sein Land führt.

„America first, America first!“ hat er so in seiner Antrittsrede gesagt.

Und dann ist er aus dem pazifischen Wirtschaftspakt (TPP) ausgetreten und hat damit der Volksrepublik China ein Geschenk gemacht, das so riesig ist, dass man in Peking sein Glück noch gar nicht fassen kann.

Beim Wirtschaftsgipfel in Da Nang sagte er, die USA werden mit jedem Land des Pazifikraumes bilaterale Abkommen schließen, das an fairem Handel interessiert sei. Da lachten sich die Chinesen ins Fäustchen.

Eines ist sicher, nie hat ein US Präsident seinem Land solchen wirtschaftlichen Schaden zugefügt wie der, der sich brüstet, ein „master oft he deal“ zu sein.

Kaum hatte sich das „Staunen der Welt“ gelegt, sagt er doch glatt, er glaube dem Präsidenten aus Moskau, wenn dieser sagt, er habe den US Wahlkampf nicht beeinflusst. Das glaubt zwar nicht einmal Tante Mathilde, aber jeder darf dem Glauben schenken, dessen er für würdig erachtet.

Aber darf das der Präsident der USA? Natürlich nicht, denn wenn der dem machtpolitischen Gegner glaubt, obwohl alle seiner unzähligen Geheimdienste das Gegenteil sagen, dann desavouiert er damit nicht nur diese, sondern recht eigentlich sein ganzes Land.

„Stupor mundi“, das Staunen der Welt, das war Friedrich der Staufer, ein Egomane, der ein großer Staatsmann war. Diesmal staunt die Welt über einen Egomanen, dem es gelingt, sich zur Lachnummer zu degradieren.

Derzeit melden sich die USA von der politischen und wirtschaftlichen Weltbühne ab.

So etwas hat es schon immer gegeben. Weltmächte kommen und gehen, aber bisher sind sie nie freiwillig gegangen.

Der Schaden, den der 45. Präsident seinem Land zufügt, ist ebenso irreversibel wie die Gletscherschmelze. Einmal preisgegebener Boden kann in beiden Fällen nie wieder zurückgewonnen werden.

Man könnte amüsiert zuschauen. Dazu aber ist die Lage zu ernst.

Wird das noch drei Jahre oder gar vier weitere Jahre dauern? Ich befürchte, dass es so sein wird.

Es wird selbst dann so sein, wenn man in den USA bemerkt, dass der Amtsführung des 45. Präsidenten ein Hauch von Landesverrat anhängt.

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