Der Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia auf Malta schlägt ein neues Kapitel im Buch des Terrorismus auf.
Ging es bisher zunächst gegen die Staatsgewalt, dann gegen die Gesellschaft und ihre „westlichen“ Werte, so wird nun eine demokratische Säule unseres Lebens angegriffen, deren Bestehen unmittelbar mit der Freiheit des Einzelnen verbunden ist.
Wer Journalisten verunglimpft, sie als „Verräter des Volkes“ beschimpft, wer lauthals „Lügenpresse“ grölt und, vergessen wir das nicht, wer wissentlich „fake news“ produziert, beschädigt damit nicht nur die Freiheit der Presse, sondern auch unsere individuelle Freiheit der Meinungsäußerung. Beide sind von unseren europäischen Verfassungen geschützt.
Wir können uns ein Leben ohne ungehinderten Zugang zu Nachrichten gar nicht mehr vorstellen. Information, Analyse, Meinung, Unterhaltung, das alles konsumieren wir täglich mit mehr oder weniger Enthusiasmus, mit mehr oder weniger Zustimmung, aber stets mit dem Wissen, dass es notwendig ist, sich auf dem Laufenden zu halten und auf dem Laufenden gehalten zu werden.
Abweichende Meinungen werden durch abweichende Meinungen anderer relativiert und manchmal auch korrigiert. Nie aber darf „Andersdenke“ zu Hass oder dem Aussetzen des Dialogs führen, siehe Katalonien.
Eine Demokratie ist eigentlich eine „Parlokratie“. Solange man miteinander redet, ist alles regelbar.
Nach „Charlie Hebdo“ ereignete sich wieder ein brutaler und feiger Mord an einer Journalistin.
Können wir etwas dagegen tun?
Ja, und ob! Es ist ganz einfach: Jeder sollte an jeden Morgen eine der guten Zeitungen lesen, die es glücklicherweise nach wie vor in Europa gibt.