Gegen die Islamhetze

Immer häufiger findet man in den sozialen Medien Aufrufe, sich gegen den Islam zu stellen. Das sei eine verbrecherische, mörderische und rückwärtsgewandte Religion. Autoren, die in Ländern mit mehrheitlich moslemischer Bevölkerung gelebt haben, berichten von Steinigungen, Auspeitschungen, Zensur und Hinrichtungen.

Und sie haben ja Recht, sowas gibt es tatsächlich in Staaten, in denen der Islam Mehrheits- oder Staatsreligion ist.

Das kann aber niemanden verwundern, denn keiner dieser Staaten ist eine Demokratie oder ein Rechtsstaat.

Der Mensch ist schlecht, wenn man ihn lässt. In Deutschland hat man zwischen 1933 und 1945 gesehen, wie innerhalb kürzester Zeit alle Bande frommer Scheu abfielen und der Staat mit Wissen und Duldung seiner Bevölkerung Juden, Schwule, Behinderte und sogenannte Gewohnheitsverbrecher umgebracht hat.

Im demokratischen Deutschland leben etwa 4,5 Millionen Moslems. Kommt es hier zu Steinigungen, Auspeitschungen etc?

Natürlich gäbe es diese Barbareien auch in Deutschland, wenn man die Leute nur ließe. Ich erinnere mich an den Fall eines Sittlichkeitsverbrechers in meiner fränkischen Heimat in den 60er Jahren. Einhellige Meinung vor dem Landgericht: „Zwirnt na nauf!“

Und die wütende Volksseele hätte das auch getan, aber da war der Rechtsstaat in Form der Polizei vor.

Mein Freund Heiner Süselbeck hat neulich gesagt, wir hätten bereits ein Islamgesetz, es hieße allerdings Grundgesetz.

Wer den Islam bei uns verteufelt, tut der Demokratie einen Bärendienst, weil er so die Moslems in eine Schmollecke drängt, wo diese Menschen alles werden außer integriert. Dort, in der Wegwendung von der Gesellschaft, entstehen dann Radikalisierungen und junge Menschen entschließen sich, sich dem Terror zuzuwenden, den ein Islam, der zu politischen Zwecken missbraucht wird, predigt.

Die unbestreitbaren Auswüchse und Widerwärtigkeiten, die im Namen des Propheten geschehen, können nur dort wachsen und gedeihen, wo Demokratie ein Fremdwort ist.

Ich will in keiner Weise behaupten, die Integration unserer muslimischen Mitbürger sei eine einfache Sache. Fehler und Widerstände auf beiden Seiten erschweren das seit Jahrzehnten.

Seien wir doch einfach etwas demütiger, denn im Namen unseres christlichen Gottes wurden auch Kriege geführt, Unschuldige verbrannt und von Staats wegen systematisch Unrecht begangen.

Halten wir an den Werten unserer europäischen Demokratien fest, bewahren und stärken wir sie. Dann haben weder missbrauchte Religionen noch verbrecherische Ideologien auf die Dauer bei uns eine Chance.

 

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