Eine friedliche Geschichte zu Weihnachten

Wenige wissen, dass das Gewässer, das Kanada von Grönland trennt, Kennedy Kanal heißt. Noch weniger aber wissen, dass die Insel, die genau in der Mitte des Kanals liegt, weniger als 12 Seemeilen von der kanadischen Küste entfernt und weniger als 12 Seemeilen von der Küste Grönlands entfernt, Hans Island heißt.

Zwar ist die Insel unbewohnt und wenn man mal ganz ehrlich ist, dann handelt es sich auch nur um einen 1,3 qkm großen Felsen im Eismeer ohne jegliche Vegetation. Dennoch denke, dass die Namensgebung ein Volltreffer ist. Leider gehört mir die Insel trotz des Namens nicht, vielmehr streiten sich Kanada und Dänemark erbittert darüber, wes Eiland der Felsen sei.

Internationale Gerichte wurden befragt, diplomatische Noten wurden ausgetauscht, die UNO behandelte die kitzelige Frage, alles ergebnislos. Beide Seiten halten felsenfest an ihrem Anspruch am Felsen fest.

Auf der Insel ist wirklich nichts los, kein Hafen, keine richtige Anlegestelle, nichts, nada de nada.

Alle paar Jahre aber kommt ein kanadisches oder dänisches Patrouillenboot vorbei und dann entbrennt der Krieg um die Insel jedes Mal von Neuem. Und das geht so:

Der kanadische Kapitän des Bootes erklimmt das Plateau der Insel, entfernt die dort gehisste dänische Flagge, nimmt die dort liegende Flasche Aquavit mit, hisst die kanadische und hinterlässt zu Füssen des Mastes eine Flache kanadischen Whiskeys. Das Fläschchen harrt nun aus, bis irgendwann einmal ein dänisches Patrouillenboot vorbeikommt, dann erklimmt sein Kapitän das Plateau, entfernt die kanadische Flagge, nimmt die Flasche Whiskey an sich, hisst die dänische Flagge und hinterlässt eine Flasche Aquavit.

Beide Staaten können mit diesem verbissen geführten Krieg gut leben und sollten dem Rest der Welt als Beispiel dienen.

Gloria in excelsis deo et in terra pax hominibus bonae voluntatis.

Frohe und gesegnete Weihnachten!

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