Alles wird schwieriger, alles wird weniger vorhersehbar, ach es ist ein Jammer!
Wenn man die in den Medien geäußerten Meinungen verfolgt, dann gewinnt man den Eindruck, die Welt wisse nicht, wohin sie nach Trumps Sieg den nächsten Schritt setzen soll.
Versuchen wir’s:
Wir wissen, dass Trump viele Menschen gewählt haben, deren Jobs ins Ausland gelagert worden waren, die von der Politik vernachlässigt worden waren und die in besseren Zeiten Tätigkeiten nachgegangen waren, bei denen keine hohen Anforderungen an die Bildung gestellt wurden.
Gegen die Abwanderung der Jobs können wir wenig tun, denn Venezuela zeigt es, sich den ökonomischen Tatsachen in den Weg zu stellen, bringt es nicht.
Natürlich können wir unsere Politiker dazu aufrufen, sich um die Vergessenen zu kümmern, aber ob das helfen wird, zumal wenn wir mal genau hinschauen, wer denn unsere Politiker sind?
Clinton (Bill) hatte hinter seinem Schreibtisch ein Schildchen aufgehängt, auf dem stand als Erinnerung „It’s the economy, stupid!“
Das sollte ihn daran erinnern, dass nichts gut funktioniert, wenn nicht der Rubel rollt. Offenbar hat er sich den Aufruf zu Herzen genommen, denn seine Präsidentschaft war wirtschaftlich äußerst erfolgreich.
In der globalisierten Welt kann man als nationaler Politiker wenig tun, um das fine-tuning der Weltwirtschaft zu beeinflussen. Helmut Schmidt hatte das erkannt und sich kühn zum ersten Weltökonomen aufgeschwungen.
Allerdings gibt es eine Zutat der Suppe, die zu Trumps Erfolg führte, die jeder einzelne Politiker, vom Bürgermeister bis ganz oben, allein, souverän und erfolgreich beeinflussen kann:
IT’S THE EDUCATION, STUPID!
Bildung bleibt am Menschen sein ganzen Leben kleben. Man kann Bildung nicht wie Arbeitsplätze wegrationalisieren oder auslagern.
Aber man kann Bildung nutzen, um die wegrationalisierten oder ausgelagerten Arbeitsplätze durch qualifiziertere zu ersetzen. Wenn die Jobs, die wenig Bildung brauchen, wegfallen, muss man halt die Bildung anheben, um die Menschen in die Jobs zu bringen, die höhere Qualifizierung voraussetzen.
Es muss gelingen, den Vergessenen, den Bildungsfernen und den Arbeitslosen in der dritten Generation die Gewissheit zu geben, dass es sich lohnt, sich ausbilden zu lassen.
Gebildete haben nicht als einziges Argument den ausgestreckten Mittelfinger, auch laufen sie nicht montags Demagogen hinterher. Wenn unsere demokratischen Regierungen in Europa das nicht erkennen, dann wird die Trump‘sche Saat auch in Europa aufgehen und statt der ersten Frau als US Präsidentin werden wir in Paris die erste Madame la Présidente erleben (von anderen ganz zu schweigen).