Neulich habe ich auf facebook einen Eintrag gefunden, in dem der Kölner Kardinal Wölki aufs Übelste und aufs Primitivste beschimpft und beleidigt wurde. Dies nur deshalb weil er gesagt hat, was offensichtlich ist:
Die Würde des Menschen erstreckt sich auch auf islamistische Terroristen.
Damit hat er nicht nur Recht, es war auch notwendig, diese Wahrheit in die Diskussion zu werfen.
In einem Rechtsstaat wird jemand, der lyncht, nicht auch gelyncht, sondern er bekommt einen fairen Prozess. Deshalb finde ich es ja so bedauerlich, dass Terroristen so oft von der Polizei erschossen werden. Ein Prozess würde es der Gesellschaft ermöglichen, in deren Köpfe zu schauen.
Gestern habe ich mir nun den „Spaß“ gemacht, den Kommentaren, wonach Terroristen keine Menschen wären, oder zumindest nicht als solche behandelt werden dürften, den Artikel 1 unseres Grundgesetzes entgegenzustellen:
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Was ich damit losgetreten habe, habe ich nicht erwartet. Vielleicht liegt es an meinem Beruf oder daran, dass ich so lange im Ausland gelebt habe. Bisher hatte ich nicht die Gelegenheit, mich in solchen Abgründen von Unbildung, Gemeinheit, Dummheit und Dreistigkeit zu bewegen.
Was soll man denn dazu sagen, wenn einer behauptet, Deutschland habe gar keine Verfassung? Es stellte sich heraus, dass der Zeitgenosse so denkt, weil unsere Verfassung Grundgesetz heißt.
Andere negieren die Existenz des Rechtsstaates, weil sie finden, die Strafgerichte urteilten zu milde. Gleichzeitig sind sie sich aber nicht bewusst, dass der Umstand, dass sie ihre Ressentiments und nicht durchdachten Überzeugungen frei in die Welt hinausposaunen dürfen, eben diesem Rechtsstaat geschuldet ist.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man sich auf Diskussionen auf so niedrigem Niveau einlassen soll. Einerseits bringt es sicherlich nichts, außer, dass man diese Leute gegen einen selbst aufbringt. Andererseits kann es aber auch nicht richtig sein, derartigen Blödsinn, derartigen Gehirnschlamm unbeantwortet zu lassen.
Immerhin hatte ich gestern einen Mitstreiter in Mario Ohle, der wacker und unerschütterlich die Vernunft, die geschichtliche Wahrheit und das redliche Denken hoch hielt.
Vielen Dank.