Der Fluch der bösen Tat

The Mayo Football Curse

In Irland wird „Galic Fotball“ gespielt, eine Mischung aus Fußball und Rugby. Natürlich gibt es den „All Ireland Cup“.

Den gewann die Mannschaft aus dem nordwestlichen County Mayo zum letzten Mal im Jahr 1951, und das kam so:

Nach dem Finale fuhr das siegreiche Team auf einem Lastwagen in die Heimat zurück, und als man die kleine Stadt Foxford kreuzte passierte das Schreckliche:

Auf der Hauptstraße hatte sich ein Zug gebildet, der einen verstorbenen Bewohner des Städtchens zum Friedhof hinaus begleiten sollte.

Der gute Anstand gebietet es, dass wer sich dem Leichenzug schon nicht anschließt, wenigstens stehen bleibt und dem Verblichenen seine Reverenz zeigt.

Nicht so die siegreichen Sportler, sie saßen auf der Pritsche des Lastwagens und feierten ausgiebig ihren Sieg, ohne den Leichenzug auch nur eines Blickes zu würdigen.

Das erboste den Ortspfarrer derart, dass er einen Fluch über die Mannschaft aussprach, dass sie nämlich solange den Cup nichtmehr gewinnen sollte, bis der letzte Spieler des Siegesteams von 1951 gestorben sei.

Tatsächlich wurde seither der „All Ireland Cup“ nicht mehr ins County Mayo getragen.

Man hat die damaligen Spieler interviewt, die natürlich alles abstritten: Da wäre gar kein Leichenzug gewesen, wenn man ihn gesehen hätte, hätte man dem Toten natürlich die Reverenz erboten, alle Spieler seien ja schließlich gute Katholiken.

Der Schuss ging allerdings nach hinten los:  Ganz Irland glaubte ihnen, dass sie nichts gesehen hätten, denn sie hatten auf der LKW Pritsche nicht nur gefeiert, sondern insbesondere haltlos gesoffen…

In diesem Jahr war das Mayo Team wieder im Endspiel – und verlor das Finale zum neunten Mal!

Es gibt noch zwei Überlebende der mit dem Fluch belegten Mannschaft: Dr. Padraig Carney lebt vorsichtshalber in den USA, aber der todesmutige Paddy Prendergast lebt nach wie vor in Mayo und behauptet, wenn da ein Leichenzug gewesen wäre, hätten sie ihn gar nicht sehen können, weil sie nicht über die Bordwand der LKW Pritsche hätten schauen können. Klar nicht, meint ganz Irland und macht die internationale Bewegung für saufen mit dem Daumen und dem kleinen Finger.

Die Bewohner von Mayo sind die Geschichte langsam leid, sie wollen den Cup endlich haben, und versichern wenig glaubwürdig, Pedraig und Paddy müssten nicht um ihr Leben bangen. Die Fans sind allerdings bereits jetzt so gierig auf den Cup, dass sie sogar ihre Schafe in den Farben des Mayo Teams rumlaufen lassen. Die Mannschaft aber weint.

Wenn der letzte der beiden Überlebenden stirbt, da bin ich sicher, wird man in Mayo County feiern, nachdem man, es sind ja alles gute Katholiken, dem Verstorbenen die Reverenz erwiesen hat.

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