Det ham wa nich

Seit einem knappen Jahr leben wor nun in Berlin. Jeweils die erste Woche im Monat verbringe ich in der Kanzlei in Palma, aber erster Wohnsitz ist jetzt Berlin, genauer Pankow.  Als wir am 14. Oktober 2014 hier ankamen, haben wir zuerst im Café Nord in der Schulstrasse etwas zu Mittag gegessen. Auf der Terrasse sass Henry Hübchen, er war der erste Berliner, den ich nach unserer Ankunft traf. Ich dankte ihm, dass er für uns das Empfangskommitee machte. Er fragte, woher wir denn kämen? Aus Mallorca. „Na det hätt ich nich jemacht!“ Schöne Bescherung!

Ein paar Tage später hatte ich einen Notartermin in der Innenstadt und ging mit Schlips und Kragen zur S-Bahn. Mit mir fuhr einige Stationen lang  eine Kita Gruppe. Einses der Mädchen zeigte mit dem Polkfinger auf mich und kreischte: „Kiek ma, der dicke Mann jeht uff ne Hochzeit!“

Nächstes Erlebnis war beim Metzger. Ich wollte zwei Ossobucos kaufen. „Ham wa nich.“ Ich zeigte nun mit meinem Polkfinger auf das gewünschte Stück Fleisch: „Aber da liegt es doch“. „Na, det is ne Beinscheibe!“ Berliner haben etwas Belehrendes. Sie sind fähig, zu erklären, das sei eine Schrippe, wenn man eine Semmel beim Bäcker kaufen will.

Am meisten aber hat mich erstaunt, dass es hier in Deutschland Sachen und Dienstleistungen „auf Rechnung“ gibt. In Spanien wäre das vollkommen undenkbar. Hier ist es normal.